(02.10.2014) Ein Norddeutscher im EP / Hamburger Abendblatt

Was gibt es sonst noch für Neuigkeiten rund um den Europa-Park? All das findet ihr in diesem Forum.
Bremerfan
Benutzeravatar
Board Moderator
Beiträge: 1332
Registriert: 17.03.2013
Name: Andreas
Wohnort: Hansestadt Bremen
Favoriten im Park ansehen (1 Stück)

Beitrag (02.10.2014) Ein Norddeutscher im EP / Hamburger Abendblatt »

Es gibt tatsächlich Norddeutsche, die im EP arbeiten und das Badische verstehen. :wink: :wink: :wink:
Zitat:
Ein Leben für die Achterbahn
Bei Jakob Wahl geht es rauf und runter.
Er ist Mitarbeiter im Europa-Park Rust, der größten Freizeitanlage Deutschlands
Von Martin Cyris

Manchmal ist das Leben wie eine Kirmes. Laut, bunt und schnell. Das Leben von Jakob Wahl ist Tag für Tag so.
Und manchmal ist es sogar wie eine Achterbahn. Zumindest sein Arbeitsleben.
Denn das Fahren mit rasanten Fahrgeschäften gehört zu seinem Job.
Sein Arbeitsplatz ist der Europa-Park im badischen Rust, im Dreiländereck Deutschland/Frankreich/Schweiz.
Der 33-Jährige ist Referent der Geschäftsleitung in Deutschlands größtem Freizeitpark mit weit über vier Millionen Besuchern pro Jahr.

Innerhalb Deutschlands gehört die Strecke nach Rust zu den weitesten Entfernungen – von Kiel aus gesehen.
Dort wuchs Jakob Wahl auf. Später zogen seine Eltern mit ihm nach Hamburg.
Sein Vater nahm ihn mit auf den Hamburger Dom. Am liebsten bevor das große Treiben begann.
Dann, wenn die Schausteller an ihren großen und kleinen Fahrgeschäften schrauben, kaputte Glühbirnen austauschen,
Losbuden und Geisterbahnen aufgebaut werden und die Vorfreude auf den nahenden Rummel zum Greifen nah ist.

Der Dom Anfang und Mitte der 90er-Jahre: Fahrgeschäfte wie Frisbee, Dom Dancer, Fantastische Reise und Top Spin sind der letzte Schrei.
Jakob Wahl ist Teenager und trifft auf die große Liebe seines Lebens: Achterbahnen. "Mich haben die nicht mehr losgelassen", erinnert er sich.
Er stöbert im Internet, liest sich in die Technik und Geschichte ein und fachsimpelt schon bald mit anderen Achterbahnfreaks über die gemeinsame Leidenschaft.

In einem Internetforum lernt er den damaligen Manager des Tivoli in Kopenhagen kennen.
Der lotst ihn nach Brüssel zur IAAPA, der International Association of Amusement Parks and Attractions.
Eine Interessenvereinigung von Freizeitparks weltweit.
Dort wird ihm vermittelt: "Spaß bereiten ist unsere Grundaufgabe", fasst Jakob Wahl zusammen, "Freizeitparks schaffen Fluchten aus dem Alltag."

Die Inhaber wollen die Angestellten vor allem auf dem Gelände sehen
Im Europa-Park begleitet er nun die Betreiberfamilie bei ihren täglichen Aufgaben.
Dazu gehören Baustellenvisiten, Unternehmenspräsentationen, Meetings mit den Fachabteilungen – der Park hat weit über 2000 Festangestellte.
Außerdem repräsentiert Jakob Wahl den Europa-Park auf Branchenveranstaltungen.
Kürzlich nahm er in San Diego den Preis für den weltweit besten Freizeitpark entgegen.

Und natürlich gehören Parkrundgänge zu seinen Aufgaben. Die Inhaber wollen die Angestellten vor allem auf dem Gelände sehen,
weniger im Büro. Jakob Wahl kommt das gerade recht.
So patrouilliert er zwischen Attraktionen wie Arthur und Silver Star, zwischen Schlaraffenland und Wichtelhausen,
Spanien und Skandinavien. "Es ist eine Welt für sich", sagt er.

Die Themenbereiche des Parks haben sich – der Name verpflichtet – europäischen Ländern gewidmet.
"Am liebsten bin ich in Griechenland und in der Schweiz", so Wahl.
Was nicht ganz stimmt, denn auch an der Fischbude im Bereich Skandinavien ist er Stammgast.

Fischbrötchen – sogar die gibt es im Badischen. Wenn auch nicht gerade morgens um halb sechs, wie auf dem Fischmarkt.
"Mit der U3 zu den Landungsbrücken fahren und den Containerschiffen zuschauen, das ist für mich echtes Hamburg-Feeling", sagt Jakob Wahl.
An seinem Arbeitsplatz gibt es immerhin so manches, was das Heimweh dämmt.
Einen großen Leuchtturm, viel Wasser und Boote, die als Fahrgeräte fungieren. Sogar Möwengeschrei ertönt – vom Band, aber täuschend echt.

Das Lachen und Gejohle zufriedener Besucher sei für ihn das Größte
"Hamburg ist meine absolute Traumstadt", sagt Wahl, "aber hier habe ich einen Traumjob."
Nicht zuletzt deshalb, weil er von Achterbahnen geradezu umzingelt ist. Zehn Stück stehen auf dem riesigen Parkgelände.
Aus Stahl und aus Holz, auf Wasser und in einem imaginären Eiskanal. Seine Lieblingsattraktion: Blue Fire, eine Katapultachterbahn,
die in zweieinhalb Sekunden von null auf 100 beschleunigt.

Spaß zu bereiten, das ist es, was Jakob Wahl fesselt. Das Lachen und das Gejohle zufriedener Besucher sei für ihn das Größte.
Immer wieder hält er an, um den Geräuschen im Europa-Park zu lauschen: "Diese Rollgeräusche und dieses Gekreische,
das ist mein Elixier", sagt Jakob Wahl, "das ist der Sound, den ich brauche."

Für Abwechslung sorgen Besuche seiner Familie.
Die Kinder seiner Geschwister haben längst spitzgekriegt, dass es bei ihm bunt,
laut und schnell zugeht. "Ich bin ein beliebter Onkel", lacht Jakob Wahl.

http://www.abendblatt.de/reise/article1 ... rbahn.html
Quelle: Hamburger Abendblatt

Gruß aus Bremen
>>> Bremen ist ein Dorf mit Straßenbahn und man geht bei uns um Pudding <<<