Ich möchte auch auf diesem Weg meinen Senf zu dieser Thematik geben:
Zum Thema RFID-Armband:
Ich verstehe nicht, was ihr daran so innovativ und toll empfindet...
Funktionsweisen:- RFID-Authentifizierung zur Bezahlung
Hier gäbe es zwei Möglichkeiten - Prepaid und Postpaid.
Prepaid gibt es bereits in Form der emotions-Card. Demnach wäre hier kein Gewinn, außer dass man die "Karte" am Arm trägt.
Das mag zwar der ein oder andere als praktisch empfinden, hätte jedoch auch einen großen Nachteil: Als bößer Mensch lese ich im Vorbeigehen deine RFID aus nutze sie einfach selbst (RFID-Spoofing oder kurz gesagt - was man lesen kann, kann man auch kopieren). Das geht schnell und da der Tag sichtbar und leicht zugreifbar am Arm angebracht ist auch ohne, dass du etwas davon mitbekommst.
Durch Unterbringung in einem Geldbeutel oder Handtasche, auf die man in der Regel auch gewohnt ist aufzupassen, wird dies deutlich erschwert. Zudem ist die darin befindliche Karte nicht so leicht zu lokalisieren. (Der Abstand zwischen Karte und Lesegerät darf nicht zu groß sein.)
Damit entfällt die Möglichkeit, dies Postpaid einzuführen. Die Gefahr des Missbrauchs sind einfach zu groß. Zudem entfällt bei einem Postpaid-Verfahren genau, wie beim Handyvertrag die Kostenkontrolle. Ich für meinen Teil würde meinem Kind lieber 5€ in die Hand drücken, sodass es sich ein Eis kaufen kann, als ihm meine Kreditkarte mit PIN mitzugeben.
Ergo: Wenn, dann Prepaid und als Karte (was es schon gibt) oder am Arm mit zusätzlicher PIN-Eingabe, um wenigstens ein bisschen Sicherheit zu gewährleisten (macht die Sache aber wieder weniger komfortabel). - RFID-Authentifizierung für Eintritt und als Zimmerschlüssel
Hier sehe ich dieselben Gefahren wie oben genannt, sobald ich die Zimmernummer meines Opfers in Erfahrung brächte bzw. vor meinem Opfer am Eingang wäre. - bevorzugter Warteschlangen-Eintritt
Was wir durch die RFID-Tokens erhielten, wäre lediglich eine neue, virtuelle Warteschlange für mehrere Bahnen. Was hätten wir davon? Wir müssten uns an Tagen mit großem Besucherandrang für die Bahnen also vorher anmelden. Dies könnte man z.B. auch gleich mit dem Eintritt verwirklichen. Ich kaufe also morgens meine Eintrittskarte und mir wird ein Platz in der SS um 10:15 Uhr und in der BF um 11:30 reserviert und damit eine maximale Wartezeit von 15 Minuten garantiert. Gegenüber der manuellen "Registrierung" hätte dies keine Nachteile und den RFID-Token brauche ich dafür nicht.
Achtung Ironie: Zudem sehe ich dann auch schon einen "Schwarzmarkt" für Eintrittskarten oder RFID-Tokens mit besonders frühen Fastpass-Zeiten vor dem Park bzw. den Bahnen (Ticket/RFID-Tausch mit Aufpreis). Beispielsweise für Bus-Anreisende, die einen zu knappen Zeitpunkt reserviert bekamen.
Zusammenfassend:RFID ist für die genannten Zwecke nicht sicher genug und für die Einführung als Identifikator für eine "virtuelle Warteschlange" obsolet.
Die Sicherheit eines solchen Systems auszuweiten würde auch immer bedeuten, dessen Komfort zu beschränken. Deswegen hätten Maßnahmen, ein Argument gegen ein solches System zu widerlegen wieder neue Gegenargumente zur Folge, wenn man nur kurz über dessen Konsequenzen nachdenkt.
Die emotions-Card ist also aus gutem Grund so implementiert, wie sie im Moment ist. Man könnte deren Funktionsumfang auf dieselbe Weise ausweiten, wie es bei dem Armband möglich wäre - ob diese Funktionen wie beim Armband aber immer gut und sicher genug sind, ist die andere, wichtigere Frage, die man immer unter
allen Gesichtspunkten beleuchten muss.
Die Studie frägt deshalb immer wieder nach dem Verlangen und den Stimmungen. Denn immer wenn das Verlangen groß und die Stimmung dazu euphorisch ist sind Menschen (die Besucher) bereit, Risiken einzugehen ohne darüber zu recherchieren und nachzudenken. Als Ergebnis der Studie folgt in der Regel nur eine Art Empfehlung, die das lediglich das Verlangen der Kunden wiederspiegelt - nicht dessen technischer Umsetzbarkeit und Konsequenzen.
Ergänzung:Noch ein Beispiel, was im Zusammenhang mit der Studie einen Gedanken wert ist:
Die Swatch-Access-Uhr als Skipass. Mittlerweile wurde die Uhr aus dem Markt verdrängt, obwohl sie nicht besonders teuer war und alternativ eine RFID-Karte, wie es heute ausschließlich üblich ist, nutzbar war. Auch diese hätte man durch wiederverwertbare, Pfand-RFID-Armbänder ersetzen können.
Hat man aber nicht - es gibt nur noch die Karten...
Mein Fazit:Die Untersuchung der Kundenwünsche und Einführung neuer Techniken ist dennoch immer eine interessante Sache, weshalb mich persönlich die Ergebnisse der Studie
sehr interessieren und ich deshalb selbstverständlich auch teilgenommen habe -
obwohl ich die Einführung einer solch vereinfachten Technik aus oben genannten Gründen strikt ablehne!
Gruß
Phidres