Besuch im Disneyland Paris und den Walt Disney Studios
Verfasst: Mo 17. Sep 2018, 20:45
Vor einiger Zeit hatte ich mir hier im Forum ja bereits ein paar Tipps für einen Besuch im Disneyland Paris geben lassen, Mitte September war es nun soweit: Es ging für vier Tage nach Frankreich ins Disneyland.
23 Jahre ist es her, seit ich das erste Mal im Disneyland war. Damals gab es den Walt Disney Studios Park noch nicht und auch sonst habe ich nur noch wenige Erinnerungen an diesen ersten Aufenthalt dort. Damals habe ich mich jedenfalls noch nicht in die Thrill-Rides getraut und auch ansonsten war der Besuch eher "oberflächlich" da meine Begeisterung für Freizeitparks erst Jahre später wirklich erwachte.
Nun also der zweite Besuch des Resorts vor Paris. Angereist bin ich per Flugzeug und dann weiter mit dem Magical Shuttle-Bus vom Flughafen ins Disneyland. Gebucht waren 3 Nächte im Hotel Seqouia Lodge. Um das bestmögliche Erlebnis aus den 4 Tagen herauszuholen, hatte ich vorab zusätzlich auch den PhotoPass mitgebucht. Für einen Preis von 70,- Euro kann man dann an alle OnridePhotos digital erhalten und bekommt zusätzlich auch die Bilder der professionellen Fotografen im Park, die bei den meisten der Charaktere stehen und Bilder machen.
Das Einchecken verlief problemlos, für EP-Besucher etwas befremdlich sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Hotels, da hier zunächst die Koffer ähnlich wie am Flughafen von Sicherheitsleuten durchleuchtet werden, bevor man in die Hotellobby kommt. Eine identische Taschenkontrolle findet auch nochmal statt, bevor man das Areal rund um die Disney Parks betreten kann. Nimmt einem im ersten Moment ein wenig die Disney-Magie, aber Sicherheit geht natürlich vor und Frankreich ist ja was Terrorismus angeht auch kein unbeschriebenes Blatt.
Zunächst mal ein Eindruck meines Hotelzimmers: Beim Seqouia Lodge handelt es sich um ein 3-Sterne Hotel, die Qualität liegt also etwa unter den EP-Hotels, reicht aber völlig aus. Vom Zustand her ist das Hotel an manchen Stellen allerdings deutlich abgewohnter, hier sieht man, dass der EP offenbar regelmäßiger renoviert und die Hotels in Schuß hält. Ca. eine Stunde habe ich gebraucht, um einzuchecken, mein Zimmer zu beziehen und den Photopass zu organisieren. Das Hotel ist im ersten Moment etwas unübersichtlich und so habe ich mich ein paar Mal verlaufen, bis ich alles gefunden hatte. Das Hotel besteht aus mehreren einzelnen Häusern, die kanadischen Lodges nachempfunden sind, mein Zimmer befand sich im hintersten Winkel, so dass die Wege leider relativ weit waren.
Generell ist das ganze Areal rund um die Disneyland-Parks deutlich größer, als beim Europa-Park. Den Parks vorgelagert ist ja noch das Disney Village, in dem sich mehrere Restaurants und Shops befinden. Man sollte also ca. 15 Gehminuten einplanen, bevor man dann vom Hotel aus tatsächlich im Park ist. Um 16:30 war es dann soweit und ich stand vor dem Disneyland Hotel, welches gleichzeitig auch der Eingang zum Disneyland Park ist.
Da es schon spät am Nachmittag war, habe ich mich entschlossen, den Park erst am nächsten Tag in Ruhe zu erkunden. Stattdessen wollte ich lieber noch ein paar Coaster fahren um hier gedanklich dann schon einen Haken hinter diese Attraktionen zu setzen. Es ging also direkt ins Discoveryland zu Star Tours. Ein Flugsimulator im Star Wars-Universum, den ich sehr gut umgesetzt fand. Man bekommt eine 3D-Brille und begiebt sich auf einen intergalaktischen Raumflug, der leider mit ein paar Pannen verbunden ist, so dass man aus Versehen in diversen Schlachten aus den Star Wars-Filmen landet. Dabei wird man ordentlich durchgeschüttelt.
Danach ging es direkt weiter nach nebenan zum Hyperspace Mountain, eine Dunkelachterbahn, die ebenfalls im StarWars-Universum angesiedelt ist. Auch sehr schön thematisiert und umgesetzt, man fliegt quasi mit einem X-Flügler einen Angriff auf Sternzerstörer. Im Inneren der Bahn befinden sich mehrere Leinwände auf die man zufliegt, und die jeweils Szenen des Angriffs zeigen.
Danach ging es weiter ins Adventureland zu Inidana Jones and the Temple of Peril. Fand ich es jetzt nicht so prickelnd, da man hier recht tief im Wagen sitzt und kaum was von der Bahn sieht, sofern man nicht gerade in der ersten Reihe einen Platz hat. Bis auf den Looping ist die Bahn auch nichts besonderes und recht kurz.
Zuletzt blieb noch Zeit fürs Frontierland und Big Thunder Mountain. Eine Fahrt in einem außer Kontrolle geratenen Minenzug. Rein vom Achterbahn-Feeling her recht harmlos, ähnlich wie der Alpenexpress im EP, aber extrem gut umgesetzt und auch mit relativ langer Fahrtzeit. Für mich eine absolute Spaßmaschine und das Highlight in beiden Parks. Trotz einer Wartezeit von 85 Minuten hat sich das absolut gelohnt.
Danach war es dann schon kurz nach 20:00 und ich habe den Park verlassen, da ich im Hotel eine Reservierung fürs Abendessen hatte.
Tag 2
Früh ging es los, um die magische Extra-Zeit im Walt Disney Studios Park zu nutzen. Die Parks öffnen regulär um 10:00 Uhr, Gäste der Disney-Hotels dürfen aber ausgewählte Attraktionen bereits ab 8:30 Uhr nutzen. Dies würde ich auch jedem Besucher sehr empfehlen, gerade die Walt Disney Studios haben nur einige wenige herausragende Fahrgeschäfte und diese sind zu den normalen Öffnungszeiten dann auch entsprechend gut besucht und haben Wartezeiten ab 45 Minuten aufwärts. Ich stand also pünktlich um 8:30 Uhr am Eingang des Studios-Parks.
Geöffnet hatten der Rock 'n' Roller Coaster with Aerosmith, eine weitere Dunkelachterbahn mit Onboard-Rocksound und Crush's Coaster, ein Spinning Coaster der in der Welt von "Findet Nemo" angesiedelt ist. Crush's Coaster hat vor dem Achterbahnteil noch einen schön thematisierten Darkride-Part und gehört ebenfalls zu meinen Favoriten in den Parks. Bin ich aber leider an allen 4 Tagen insgesamt nur zweimal gefahren da mir untertags die Wartezeiten zu lang waren.
Das eigentliche Ziel im Walt Disney Studios-Park war aber der Twilight Zone Tower of Terror. Dieser sollte laut Plan aber erst ab 10:00 Uhr öffnen, ging dann aber schon um 9:45 Uhr in Betrieb. Leider wird er gerade im laufenden Betrieb renoviert, weswegen die Rückseite komplett von einem Baugerüst mit Planen umhüllt ist und auch von Vorne verdeckt das Gerüst die toll gestaltete Attraktion zum Teil. Da mir Freefall-Türme nicht ganz geheuer sind, war mir auch ohne die Grusel-Atmosphäre der Attraktion etwas mulmig zumute, die Fahrt habe ich dann aber gut vertragen und hatte mächtig Spaß. Mit Crush's Coaster und Big Thunder Mountain gehört der Tower of Terror zu meinen Top3-Attraktionen von beiden Parks.
Danach habe bin ich zur StudioTram-Tour gegangen und habe mir im Anschluß noch die Avengers-Show angesehen.
Als die Show vorbei war, bin ich ins ToyStory Playland gegangen und mit dem RC Racer gefahren. Hier ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, wie übertrieben viel Personal teilweise an den Attraktionen beschäftigt ist. 4 Leute haben die Warteschlangen aufgeteilt, wobei meist nur ein Einziger die Personen in den Wagen gesetzt hat, während die anderen drei nur rumgestanden sind und zugeschaut haben. Kein Wunder, dass der Park so lange in den roten Zahlen war.
Danach ging es noch zu Ratatouille - fand ich jetzt nicht so besonders, eher wie ein 4D-Kino als ein tatsächliches Fahrgeschäft.
Gegen Mittag habe ich dann die Studios schon wieder verlassen, da mich der Rest nicht wirklich interessiert hat, bei vielen Attraktionen handelt es sich eher um Shows bei denen es um die Produktion von Filmen geht und das kenne ich von zu Hause aus dem Zusatzmaterial meiner DVDs schon zur Genüge. Auch ansonsten ist der Studios Park ein wenig trist und wenig fotogen.
Vor dem Ausgang stand noch Goofy, bei dem ich mich dann für ein erstes Charakter-Foto angestellt habe. Dies hat sich übrigens im Vergleich zu meinem Besuch vor 23 Jahren geändert. Damals liefen die Charaktere noch einfach so durch den Park und sofort haben sich immer riesige Menschentrauben um sie herum gebildet. Ein vernünftiges Foto zu machen, war gar nicht so leicht, weil sich ständig Leute dazwischen gedrängt haben. Jetzt haben die Charaktere feste Plätze und man muss sich anstellen, was zwar die Wartezeit erhöht, dafür hat aber jeder Gast dann auch etwas Zeit am Charakter und kann in Ruhe die Bilder machen. Finde ich so besser.
Mit Ausnahme von Goofy ist allerdings in den Walt Disney Studios zusätzlich so, dass man seinen Platz in der Schlange vorher über eine App reservieren muss. Völliger Blödsinn, hat bei mir auch nie geklappt, da bereits in der Früh schon keine Plätze mehr verfügbar waren.
Da ich auch einen Eindruck vom gesamten Resort bekommen wollte, bin ich nach Verlassen der Walt Disney Studios nicht direkt ins Disneyland gegangen, sondern habe eine Fototour durch die ganzen Hotels gemacht. Hier nun ein paar Eindrücke:
Disney's Hotel Santa Fe
Disney's Hotel Cheyenne
Disney's Hotel Seqouia Lodge
Disney's Hotel New York
Disney's Newport Bayclub
Das Disneyland Hotel, habt ihr ja zu Begin des Beitrages bereits gesehen, aber ein Bild des Disney Village will ich euch nicht vorenthalten:
Nach der Hoteltour ging es dann zurück in den Disneyland Park, wo ich unter anderem noch ein Foto mit Donald machen konnte und ansonsten ein wenig durch den Park geschlendert bin. Es war dann auch an der Zeit, bei den Pirates of the Caribbean mal vorbeizuschauen. Ehrlich gesagt, war ich danach etwas enttäuscht, hatte mi hier deutlich mehr versprochen und die Fahrt auch besser in Erinnerung. Klar, sie ist gut gemacht, aber im Vergleich zu den Piraten in Batavia fand ich sie nur geringfügig besser. Pirates of The Cribbean fand ich auch ziemlich dunkel und teilweise schlecht ausgeleuchtet. Auch die Animatronics sind hier auf einem ähnlichen Level wie im EP, mit Ausnahme von Jack Sparrow, dessen Animatronics wirklich sehr gut und lebensnah gelungen sind. Alles in allem hatte ich mir aber mehr erwartet, da Disney ja so sehr für seine Darkrides gelobt wird. Bei den Achterbahnen hingegen leistet Disney da meiner Meinung nach einen deutlich beeindruckenderen Job, diese sind ja in anderen Parks häufig nur gering thematisiert, während Disney hier ganze Arbeit leistet und auch bei den Coastern eine Geschichte erzählt.
Hier noch ein paar Eindrücke aus dem Disneyland Park:
Vor dem Disney Village befindet sich ein Ballon, mit dem man für 12 Euro aufsteigen kann um den Park von oben zu betrachten. Dieser ist allerdings bei der kleinsten Windböe schon geschlossen. So war es auch bei mir, bis ich ihn auf einmal in der Luft sah. Daher habe ich zwischendurch das Disneyland nochmal verlassen und aus dem Ballon Bilder vom Disneyland und den walt Disney Studios gemacht.
Abends gegen 20:30 war es dann an der Zeit, sich einen Platz für die Show Disney Illuminations zu sichern. Der Wahnsinn, wie viele Menschen auf einmal vor dem Dornröschenschloß und auf der gesamten Main Street Stellung beziehen. Alles ist voller Menschen. Die Show ist allerdings auch absolut sehenswert und das sage ich, obwohl ich sonst mit Feuerwerk nicht so viel anfangen kann. Sollte man auf keinen Fall verpassen. Bilder habe ich von der Show keine gemacht, aber das Disneyland Hotel sieht bei Nacht auch sehr schön aus:
Tag 3
Heute habe ich die magische Extra-Zeit für das Disneyland genutzt. Hier sind vor allem die Attraktionen im Themenbereich Fantasy früher geöffnet,
die da wären: Peter Pan's Flight, Les Voyages du Pinocchio und die Rundfahrgeschäfte Dumbo the Flying Elephant und Mat Hatter's Teacups. Danach war dann It's a small world dran.
Im Anschluß ging es durch das Labyrinth von Alice. Vom Turm der Herzkönigin aus, hat man einen schönen Blick auf das gesamte Fantasyland.
Die Themenfahrten sind natürlich alle eher für kleine Kinder gedacht, ich fand sie aber alle schön gemacht. Allerdings fand ich auch, dass die Wagen hier sehr schnell durchfahren, man kriegt kaum alles mit und schon ist man in der nächsten Szene. Das Tempo könnte locker um ein Drittel reduziert werden, auf die Kapazität würde sich das wahrscheinlich kaum auswirken, am Schluß stehen die Wagen eh im Stau bis alle Gäste ausgestiegen sind.
Schneewittchen könnte kleine Kindern eventuell Angst einjagen, da es hier auch durch den verwunschenen Wald der bösen Königin geht.
Gegen halb elf habe ich dann einen kurzen Abstecher in die walt Disney Studios gemacht, da die App für den Tower of Terror nur 10 Minuten Wartezeit angezeigt hat. War leider eine Falschauskunft, tatsächlich waren es 50 Minuten, weswegen ich mich dann nicht angestellt habe. Stattdessen bin ich mit den fliegenden Teppichen gefahren (kein großer Unterschied zu Dumbo) und habe noch ein paar Bilder im Park gemacht. Zurück im Disneyland habe ich mich dann den Walkthrough-Attraktionen gewidment. Dies sind keine Fahrgeschäfte, sondern thematisierte Bereiche, durch die man einfach hindurchsparzieren kann. Es handelt sich dabei um das Baumhaus der Familie Robinson und Käpt'n Nemos Nautilus. Ausserdem kann man noch die Adventure Isle erkunden, das ist die Totenkopfinsel bei den Piraten der Karibik, welche komplett mit einem Höhlenlabyrinth durchzogen ist. Sehr schön gemacht, dort hatte ich als Kind vor 23 Jahren schon einen Heidenspaß.
Tag 4
An diesem Tag hatte ich noch bis 11:00 Uhr Zeit für die Parks, bevor ich dann zum Shuttlebus Richtung Flughafen musste. Die Extra-Zeit habe ich wieder für die Walt Disney Studios genutzt und bin dann um kurz nach 10 noch ins Disneyland gewechselt. Da an diesem Tag ein leichter Nieselregen fiel habe ich alle Achterbahnen noch einmal geschafft.
Gerne wäre ich auch noch ein zweites mal die Piraten der Karibik gefahren, aber hier gab es wohl eine Störung, da um kurz nach 10 die Schlange noch nicht geöffnet war und die dortigem Mitarbeiter auch eifrig telefoniert haben. Hier nun noch die Bilder des letzten Tages:
Blick aufs DisneyVillage und den Aussichtsballon
Walt Disney Studios
Disneyland
Fazit
Insgesamt waren es 4 sehr schöne Tage. Das Disneyland ist schon eine Besonderheit unter den Freizeitparks und was die Thematisierung angeht eine Klasse für sich. Nicht nur die Attraktionen, sondern auch der Park selbst sind absolut sehenswert. Ich schätze mal, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich dort hinreise.
Generell muss man aber mit längeren Wartezeiten als im Europa-Park rechnen. Auch die Größe der gesamten Anlage sollte nicht unterschätzt werden, die Parks selbst sind zwar kleiner als der EP, der Weg zu den Hotels allerdings deutlich weiter, wenn man nicht gerade im Disneyland Hotel nächtigt. Verbesserungswürdig ist das Thema Essensausgabe in den Restaurants. Das dauert eine gefühlte Ewigkeit, obwohl eigentlich ausreichend Personal vorhanden ist und auch genügend Essen vorbereitet ist. Außerdem hatte ich als Hotelgast eigentlich Anspruch auf täglich ein 3 Gänge-Menü im Wert von 40,- Euro, was ich teilweise auch in den Park-Restaurants erhalten hätte. Dieses Menü habe ich allerdings nur am ersten Tag im Hotel nutzen können, da ich hier reserviert hatte. Im Park gab es keine Chance, in den entsprechenden Restaurants einen freien Platz zu bekommen, so dass ich dort jeweils woanders ein günstigeres Menü in einem Imbiss wahrgenommen habe. Man hätte zwar auch in den Park-Restaurants reservieren können, es entspricht aber absolut nicht meiner Vorstellung, mich in einem Freizeitpark an vorher reservierte Zeiten halten zu müssen. Da will ich flexibel sein. Aus dem gleichen Grund, habe ich das Fastpass-System, welches ähnlich wie beim Voletarium an vielen Attraktionen kostenfrei angeboten wird nur ein einziges Mal genutzt.
Positiv sind die langen Öffnungszeiten des Parks, die Walt Disney Studios schließen zwar bereits um 18:00 Uhr, das Disneyland selbst hatte aber immer bis 21:00 Uhr, einmal sogar bis 22:00 Uhr geöffnet. Und während im EP nach Parkschluß nicht mehr viel unternommen werden kann, gibt's in Frankreich dann immer noch das Disney Village, in dem die Restaurants und Geschäfte dann noch geöffnet haben.
Mit der Verständigung gab es im Park keine Probleme, im Gegensatz zum Rest von Frankreich sprechen die Angestellten alle englisch und sind sich nicht zu fein, es auch einzusetzen. Insgesamt sind die Mitarbeiter alle sehr freundlich und spielen teilweise die Atmosphäre der Attraktionen auch mit (gilt insbesondere für den Tower of Terror).
23 Jahre ist es her, seit ich das erste Mal im Disneyland war. Damals gab es den Walt Disney Studios Park noch nicht und auch sonst habe ich nur noch wenige Erinnerungen an diesen ersten Aufenthalt dort. Damals habe ich mich jedenfalls noch nicht in die Thrill-Rides getraut und auch ansonsten war der Besuch eher "oberflächlich" da meine Begeisterung für Freizeitparks erst Jahre später wirklich erwachte.
Nun also der zweite Besuch des Resorts vor Paris. Angereist bin ich per Flugzeug und dann weiter mit dem Magical Shuttle-Bus vom Flughafen ins Disneyland. Gebucht waren 3 Nächte im Hotel Seqouia Lodge. Um das bestmögliche Erlebnis aus den 4 Tagen herauszuholen, hatte ich vorab zusätzlich auch den PhotoPass mitgebucht. Für einen Preis von 70,- Euro kann man dann an alle OnridePhotos digital erhalten und bekommt zusätzlich auch die Bilder der professionellen Fotografen im Park, die bei den meisten der Charaktere stehen und Bilder machen.
Das Einchecken verlief problemlos, für EP-Besucher etwas befremdlich sind die Sicherheitsvorkehrungen in den Hotels, da hier zunächst die Koffer ähnlich wie am Flughafen von Sicherheitsleuten durchleuchtet werden, bevor man in die Hotellobby kommt. Eine identische Taschenkontrolle findet auch nochmal statt, bevor man das Areal rund um die Disney Parks betreten kann. Nimmt einem im ersten Moment ein wenig die Disney-Magie, aber Sicherheit geht natürlich vor und Frankreich ist ja was Terrorismus angeht auch kein unbeschriebenes Blatt.
Zunächst mal ein Eindruck meines Hotelzimmers: Beim Seqouia Lodge handelt es sich um ein 3-Sterne Hotel, die Qualität liegt also etwa unter den EP-Hotels, reicht aber völlig aus. Vom Zustand her ist das Hotel an manchen Stellen allerdings deutlich abgewohnter, hier sieht man, dass der EP offenbar regelmäßiger renoviert und die Hotels in Schuß hält. Ca. eine Stunde habe ich gebraucht, um einzuchecken, mein Zimmer zu beziehen und den Photopass zu organisieren. Das Hotel ist im ersten Moment etwas unübersichtlich und so habe ich mich ein paar Mal verlaufen, bis ich alles gefunden hatte. Das Hotel besteht aus mehreren einzelnen Häusern, die kanadischen Lodges nachempfunden sind, mein Zimmer befand sich im hintersten Winkel, so dass die Wege leider relativ weit waren.
Generell ist das ganze Areal rund um die Disneyland-Parks deutlich größer, als beim Europa-Park. Den Parks vorgelagert ist ja noch das Disney Village, in dem sich mehrere Restaurants und Shops befinden. Man sollte also ca. 15 Gehminuten einplanen, bevor man dann vom Hotel aus tatsächlich im Park ist. Um 16:30 war es dann soweit und ich stand vor dem Disneyland Hotel, welches gleichzeitig auch der Eingang zum Disneyland Park ist.
Da es schon spät am Nachmittag war, habe ich mich entschlossen, den Park erst am nächsten Tag in Ruhe zu erkunden. Stattdessen wollte ich lieber noch ein paar Coaster fahren um hier gedanklich dann schon einen Haken hinter diese Attraktionen zu setzen. Es ging also direkt ins Discoveryland zu Star Tours. Ein Flugsimulator im Star Wars-Universum, den ich sehr gut umgesetzt fand. Man bekommt eine 3D-Brille und begiebt sich auf einen intergalaktischen Raumflug, der leider mit ein paar Pannen verbunden ist, so dass man aus Versehen in diversen Schlachten aus den Star Wars-Filmen landet. Dabei wird man ordentlich durchgeschüttelt.
Danach ging es direkt weiter nach nebenan zum Hyperspace Mountain, eine Dunkelachterbahn, die ebenfalls im StarWars-Universum angesiedelt ist. Auch sehr schön thematisiert und umgesetzt, man fliegt quasi mit einem X-Flügler einen Angriff auf Sternzerstörer. Im Inneren der Bahn befinden sich mehrere Leinwände auf die man zufliegt, und die jeweils Szenen des Angriffs zeigen.
Danach ging es weiter ins Adventureland zu Inidana Jones and the Temple of Peril. Fand ich es jetzt nicht so prickelnd, da man hier recht tief im Wagen sitzt und kaum was von der Bahn sieht, sofern man nicht gerade in der ersten Reihe einen Platz hat. Bis auf den Looping ist die Bahn auch nichts besonderes und recht kurz.
Zuletzt blieb noch Zeit fürs Frontierland und Big Thunder Mountain. Eine Fahrt in einem außer Kontrolle geratenen Minenzug. Rein vom Achterbahn-Feeling her recht harmlos, ähnlich wie der Alpenexpress im EP, aber extrem gut umgesetzt und auch mit relativ langer Fahrtzeit. Für mich eine absolute Spaßmaschine und das Highlight in beiden Parks. Trotz einer Wartezeit von 85 Minuten hat sich das absolut gelohnt.
Danach war es dann schon kurz nach 20:00 und ich habe den Park verlassen, da ich im Hotel eine Reservierung fürs Abendessen hatte.
Tag 2
Früh ging es los, um die magische Extra-Zeit im Walt Disney Studios Park zu nutzen. Die Parks öffnen regulär um 10:00 Uhr, Gäste der Disney-Hotels dürfen aber ausgewählte Attraktionen bereits ab 8:30 Uhr nutzen. Dies würde ich auch jedem Besucher sehr empfehlen, gerade die Walt Disney Studios haben nur einige wenige herausragende Fahrgeschäfte und diese sind zu den normalen Öffnungszeiten dann auch entsprechend gut besucht und haben Wartezeiten ab 45 Minuten aufwärts. Ich stand also pünktlich um 8:30 Uhr am Eingang des Studios-Parks.
Geöffnet hatten der Rock 'n' Roller Coaster with Aerosmith, eine weitere Dunkelachterbahn mit Onboard-Rocksound und Crush's Coaster, ein Spinning Coaster der in der Welt von "Findet Nemo" angesiedelt ist. Crush's Coaster hat vor dem Achterbahnteil noch einen schön thematisierten Darkride-Part und gehört ebenfalls zu meinen Favoriten in den Parks. Bin ich aber leider an allen 4 Tagen insgesamt nur zweimal gefahren da mir untertags die Wartezeiten zu lang waren.
Das eigentliche Ziel im Walt Disney Studios-Park war aber der Twilight Zone Tower of Terror. Dieser sollte laut Plan aber erst ab 10:00 Uhr öffnen, ging dann aber schon um 9:45 Uhr in Betrieb. Leider wird er gerade im laufenden Betrieb renoviert, weswegen die Rückseite komplett von einem Baugerüst mit Planen umhüllt ist und auch von Vorne verdeckt das Gerüst die toll gestaltete Attraktion zum Teil. Da mir Freefall-Türme nicht ganz geheuer sind, war mir auch ohne die Grusel-Atmosphäre der Attraktion etwas mulmig zumute, die Fahrt habe ich dann aber gut vertragen und hatte mächtig Spaß. Mit Crush's Coaster und Big Thunder Mountain gehört der Tower of Terror zu meinen Top3-Attraktionen von beiden Parks.
Danach habe bin ich zur StudioTram-Tour gegangen und habe mir im Anschluß noch die Avengers-Show angesehen.
Als die Show vorbei war, bin ich ins ToyStory Playland gegangen und mit dem RC Racer gefahren. Hier ist mir zum ersten Mal bewusst geworden, wie übertrieben viel Personal teilweise an den Attraktionen beschäftigt ist. 4 Leute haben die Warteschlangen aufgeteilt, wobei meist nur ein Einziger die Personen in den Wagen gesetzt hat, während die anderen drei nur rumgestanden sind und zugeschaut haben. Kein Wunder, dass der Park so lange in den roten Zahlen war.
Danach ging es noch zu Ratatouille - fand ich jetzt nicht so besonders, eher wie ein 4D-Kino als ein tatsächliches Fahrgeschäft.
Gegen Mittag habe ich dann die Studios schon wieder verlassen, da mich der Rest nicht wirklich interessiert hat, bei vielen Attraktionen handelt es sich eher um Shows bei denen es um die Produktion von Filmen geht und das kenne ich von zu Hause aus dem Zusatzmaterial meiner DVDs schon zur Genüge. Auch ansonsten ist der Studios Park ein wenig trist und wenig fotogen.
Vor dem Ausgang stand noch Goofy, bei dem ich mich dann für ein erstes Charakter-Foto angestellt habe. Dies hat sich übrigens im Vergleich zu meinem Besuch vor 23 Jahren geändert. Damals liefen die Charaktere noch einfach so durch den Park und sofort haben sich immer riesige Menschentrauben um sie herum gebildet. Ein vernünftiges Foto zu machen, war gar nicht so leicht, weil sich ständig Leute dazwischen gedrängt haben. Jetzt haben die Charaktere feste Plätze und man muss sich anstellen, was zwar die Wartezeit erhöht, dafür hat aber jeder Gast dann auch etwas Zeit am Charakter und kann in Ruhe die Bilder machen. Finde ich so besser.
Mit Ausnahme von Goofy ist allerdings in den Walt Disney Studios zusätzlich so, dass man seinen Platz in der Schlange vorher über eine App reservieren muss. Völliger Blödsinn, hat bei mir auch nie geklappt, da bereits in der Früh schon keine Plätze mehr verfügbar waren.
Da ich auch einen Eindruck vom gesamten Resort bekommen wollte, bin ich nach Verlassen der Walt Disney Studios nicht direkt ins Disneyland gegangen, sondern habe eine Fototour durch die ganzen Hotels gemacht. Hier nun ein paar Eindrücke:
Disney's Hotel Santa Fe
Disney's Hotel Cheyenne
Disney's Hotel Seqouia Lodge
Disney's Hotel New York
Disney's Newport Bayclub
Das Disneyland Hotel, habt ihr ja zu Begin des Beitrages bereits gesehen, aber ein Bild des Disney Village will ich euch nicht vorenthalten:
Nach der Hoteltour ging es dann zurück in den Disneyland Park, wo ich unter anderem noch ein Foto mit Donald machen konnte und ansonsten ein wenig durch den Park geschlendert bin. Es war dann auch an der Zeit, bei den Pirates of the Caribbean mal vorbeizuschauen. Ehrlich gesagt, war ich danach etwas enttäuscht, hatte mi hier deutlich mehr versprochen und die Fahrt auch besser in Erinnerung. Klar, sie ist gut gemacht, aber im Vergleich zu den Piraten in Batavia fand ich sie nur geringfügig besser. Pirates of The Cribbean fand ich auch ziemlich dunkel und teilweise schlecht ausgeleuchtet. Auch die Animatronics sind hier auf einem ähnlichen Level wie im EP, mit Ausnahme von Jack Sparrow, dessen Animatronics wirklich sehr gut und lebensnah gelungen sind. Alles in allem hatte ich mir aber mehr erwartet, da Disney ja so sehr für seine Darkrides gelobt wird. Bei den Achterbahnen hingegen leistet Disney da meiner Meinung nach einen deutlich beeindruckenderen Job, diese sind ja in anderen Parks häufig nur gering thematisiert, während Disney hier ganze Arbeit leistet und auch bei den Coastern eine Geschichte erzählt.
Hier noch ein paar Eindrücke aus dem Disneyland Park:
Vor dem Disney Village befindet sich ein Ballon, mit dem man für 12 Euro aufsteigen kann um den Park von oben zu betrachten. Dieser ist allerdings bei der kleinsten Windböe schon geschlossen. So war es auch bei mir, bis ich ihn auf einmal in der Luft sah. Daher habe ich zwischendurch das Disneyland nochmal verlassen und aus dem Ballon Bilder vom Disneyland und den walt Disney Studios gemacht.
Abends gegen 20:30 war es dann an der Zeit, sich einen Platz für die Show Disney Illuminations zu sichern. Der Wahnsinn, wie viele Menschen auf einmal vor dem Dornröschenschloß und auf der gesamten Main Street Stellung beziehen. Alles ist voller Menschen. Die Show ist allerdings auch absolut sehenswert und das sage ich, obwohl ich sonst mit Feuerwerk nicht so viel anfangen kann. Sollte man auf keinen Fall verpassen. Bilder habe ich von der Show keine gemacht, aber das Disneyland Hotel sieht bei Nacht auch sehr schön aus:
Tag 3
Heute habe ich die magische Extra-Zeit für das Disneyland genutzt. Hier sind vor allem die Attraktionen im Themenbereich Fantasy früher geöffnet,
die da wären: Peter Pan's Flight, Les Voyages du Pinocchio und die Rundfahrgeschäfte Dumbo the Flying Elephant und Mat Hatter's Teacups. Danach war dann It's a small world dran.
Im Anschluß ging es durch das Labyrinth von Alice. Vom Turm der Herzkönigin aus, hat man einen schönen Blick auf das gesamte Fantasyland.
Die Themenfahrten sind natürlich alle eher für kleine Kinder gedacht, ich fand sie aber alle schön gemacht. Allerdings fand ich auch, dass die Wagen hier sehr schnell durchfahren, man kriegt kaum alles mit und schon ist man in der nächsten Szene. Das Tempo könnte locker um ein Drittel reduziert werden, auf die Kapazität würde sich das wahrscheinlich kaum auswirken, am Schluß stehen die Wagen eh im Stau bis alle Gäste ausgestiegen sind.
Schneewittchen könnte kleine Kindern eventuell Angst einjagen, da es hier auch durch den verwunschenen Wald der bösen Königin geht.
Gegen halb elf habe ich dann einen kurzen Abstecher in die walt Disney Studios gemacht, da die App für den Tower of Terror nur 10 Minuten Wartezeit angezeigt hat. War leider eine Falschauskunft, tatsächlich waren es 50 Minuten, weswegen ich mich dann nicht angestellt habe. Stattdessen bin ich mit den fliegenden Teppichen gefahren (kein großer Unterschied zu Dumbo) und habe noch ein paar Bilder im Park gemacht. Zurück im Disneyland habe ich mich dann den Walkthrough-Attraktionen gewidment. Dies sind keine Fahrgeschäfte, sondern thematisierte Bereiche, durch die man einfach hindurchsparzieren kann. Es handelt sich dabei um das Baumhaus der Familie Robinson und Käpt'n Nemos Nautilus. Ausserdem kann man noch die Adventure Isle erkunden, das ist die Totenkopfinsel bei den Piraten der Karibik, welche komplett mit einem Höhlenlabyrinth durchzogen ist. Sehr schön gemacht, dort hatte ich als Kind vor 23 Jahren schon einen Heidenspaß.
Tag 4
An diesem Tag hatte ich noch bis 11:00 Uhr Zeit für die Parks, bevor ich dann zum Shuttlebus Richtung Flughafen musste. Die Extra-Zeit habe ich wieder für die Walt Disney Studios genutzt und bin dann um kurz nach 10 noch ins Disneyland gewechselt. Da an diesem Tag ein leichter Nieselregen fiel habe ich alle Achterbahnen noch einmal geschafft.
Gerne wäre ich auch noch ein zweites mal die Piraten der Karibik gefahren, aber hier gab es wohl eine Störung, da um kurz nach 10 die Schlange noch nicht geöffnet war und die dortigem Mitarbeiter auch eifrig telefoniert haben. Hier nun noch die Bilder des letzten Tages:
Blick aufs DisneyVillage und den Aussichtsballon
Walt Disney Studios
Disneyland
Fazit
Insgesamt waren es 4 sehr schöne Tage. Das Disneyland ist schon eine Besonderheit unter den Freizeitparks und was die Thematisierung angeht eine Klasse für sich. Nicht nur die Attraktionen, sondern auch der Park selbst sind absolut sehenswert. Ich schätze mal, das wird nicht das letzte Mal gewesen sein, das ich dort hinreise.
Generell muss man aber mit längeren Wartezeiten als im Europa-Park rechnen. Auch die Größe der gesamten Anlage sollte nicht unterschätzt werden, die Parks selbst sind zwar kleiner als der EP, der Weg zu den Hotels allerdings deutlich weiter, wenn man nicht gerade im Disneyland Hotel nächtigt. Verbesserungswürdig ist das Thema Essensausgabe in den Restaurants. Das dauert eine gefühlte Ewigkeit, obwohl eigentlich ausreichend Personal vorhanden ist und auch genügend Essen vorbereitet ist. Außerdem hatte ich als Hotelgast eigentlich Anspruch auf täglich ein 3 Gänge-Menü im Wert von 40,- Euro, was ich teilweise auch in den Park-Restaurants erhalten hätte. Dieses Menü habe ich allerdings nur am ersten Tag im Hotel nutzen können, da ich hier reserviert hatte. Im Park gab es keine Chance, in den entsprechenden Restaurants einen freien Platz zu bekommen, so dass ich dort jeweils woanders ein günstigeres Menü in einem Imbiss wahrgenommen habe. Man hätte zwar auch in den Park-Restaurants reservieren können, es entspricht aber absolut nicht meiner Vorstellung, mich in einem Freizeitpark an vorher reservierte Zeiten halten zu müssen. Da will ich flexibel sein. Aus dem gleichen Grund, habe ich das Fastpass-System, welches ähnlich wie beim Voletarium an vielen Attraktionen kostenfrei angeboten wird nur ein einziges Mal genutzt.
Positiv sind die langen Öffnungszeiten des Parks, die Walt Disney Studios schließen zwar bereits um 18:00 Uhr, das Disneyland selbst hatte aber immer bis 21:00 Uhr, einmal sogar bis 22:00 Uhr geöffnet. Und während im EP nach Parkschluß nicht mehr viel unternommen werden kann, gibt's in Frankreich dann immer noch das Disney Village, in dem die Restaurants und Geschäfte dann noch geöffnet haben.
Mit der Verständigung gab es im Park keine Probleme, im Gegensatz zum Rest von Frankreich sprechen die Angestellten alle englisch und sind sich nicht zu fein, es auch einzusetzen. Insgesamt sind die Mitarbeiter alle sehr freundlich und spielen teilweise die Atmosphäre der Attraktionen auch mit (gilt insbesondere für den Tower of Terror).