Der Park richtet sich primär an Familien mit Kindern von 3 - 13 Jahren und somit liegt der Schwerpunkt bei familientauglichen Attraktionen. Dafür bietet der Park gute Thematisierungen und einige innovative Ideen.
Der Park ist sehr stark begrünt was leider auch den Bienen sehr gut gefällt und die manchmal zur Plage werden können. Die Angestellten sind meist - allerdings nicht immer - freundlich und hilfsbereit. Die WC-Anlagen sind sehr gut eingerichtet und sauber, für Familien gibt es grosse Familien-WC's mit Babywickeltisch und Babynahrungswärmer.
Die Fahrgeschäfte im Park wahren bis um 20 Uhr in Betrieb, der Park war offiziell bis um 21 Uhr geöffnet, allerdings hatten das Restaurant und einige Shops am Eingang bis nach 22 Uhr geöffnet und auch das Miniland konnte man so lange noch besichtigen.
Die Preise sind mit dem Europark vergleichbar. Ein Erwachseneneintritt kostet 30 Euro und 15 Euro für Expedienten die sich vorher anmelden. Die Preise für Getränke und Speisen sind ebenfalls auf Europapark-Niveau, dafür ist die Jahreskarte mit der man auch Rabatt in den Restaurants und Shops erhält schon bereits für 49 Euro zu haben.
Es gibt ein paar ganz toll gemachte Restaurants, das Gebotene reicht von Fast Food über asiatisches bis hin zu lokalen Köstlichkeiten. Die meisten Restaurants sind Selbstbedienungsrestaurants, wir haben uns allerdings im bedienten Dino Grill verköstigt.
Das Essen war ganz ok, nicht grossartig aber ok, die Portionen waren auch genügsam und der Preis in Ordnung.
Die Anstellzeiten waren an diesem gut besuchten Sonntag eher hoch, unter 30 Minuten an den Hauptattraktionen waren eher die Ausnahme. Interessant ist die Tatsache, dass es eine elektronische Übersichtstafel im Park gibt, welche sämtliche aktuellen Wartezeiten der Attraktionen anzeigt. So schön das auch klingen mag, nützt es allerdings nichts wenn die Zeiten bei der Tafel und vor den Warteschlangen nicht stimmen, meistens musste man etwa das doppelte der Zeit aufbringen um eine Attraktion geniessen zu dürfen.
Die Thematisierungen sind zwar gut gemacht, sind allerdings manchmal etwas spärlich gesät und beschränken sich fast nur auf LEGO. Es gibt aber viele gut gemachte und teils animierte Figuren aus LEGO und auch gut gestaltete Landschaften.
Der Park bietet einige neuartige und innovative Attraktionen an. So gibt es einen Darkride der zum Coaster wird. Zuerst durchfärt man einige Darkride typische Szenen und dann geht es ab zum Lifthill und auf die Coasterstrecke.
Die Bionicle Power Builder sind ebenfalls etwas was ich bisher noch in keinem Park gefunden habe. Mittels Touchscreenmonitor kann man einen Roboterarm Programmieren welche Bewegungen er machen sollte, danach setzt man sich drauf und lässt sich vom selbst kreierten Ablaufprogramm durch schütteln.
Ganz interessant fand ich auch die Piratenschlacht, dabei fährt man zu acht in kleinen Piratenschiffen über einen See und das Ziel ist es mit einer Pumpwasserkanone einerseits Ziele zu treffen um Animatronicszenen in gang zu setzten und andererseits natürlich die Besatzung der anderen Schiffe und auf der Festung klatsche nass zu spritzen.
Natürlich ebenfalls sehr sehenswert ist das LEGO Miniland in dem diverse Modelle aus LEGO-Steinen zu bewundern sind wie zum Beispiel Schloss Neuschwanstein, die Allianzarena, Berlin, Frankfurt, Venedig, die Schweiz etc. Unglaublich wie viele Details man erkennen kann wenn man genau hinschaut. Mit Actionknöpfen lassen sich diverse Dinge in den Modellen aktivieren.
Shows habe ich leider keine gesehen, dafür hat die Zeit nicht gereicht, es gibt aber diverse Shows mit Comedy, Magie und Tieren.
So und nun noch eine genauere Beschreibung der wichtigsten Attraktionen:
LEGOLAND Fahrschule:
Hier können Kinder von 7 - 13 Jahren ihren ersten Führerschein machen. Auf einem Verkehrsparcour müssen die Kids mit Elektromobilen die Verkehrsregeln einhalten. Dabei werden sie von zwei Fahrschülern überwacht. Wer es schafft erhält einen Führerschein inklusive Foto. Ich habe die Prüfung schon bereits 1991 im LEGOLAND Dänemark gemacht, deshalb lies ich es diesmal bleiben.
Achtung man muss sich vorher anmelden und 3 Euro Teilnahmegebühr bezahlen.
Feuerdrache (Darkride/Coaster):
Cool: zuerst ein Darkride und danach ein Coaster. Thematisch ist die Bahn in der Welt der Ritter und Drachen angesiedelt. Vor dem Feuerdrachen braucht man sich nicht zu fürchten, aber um so mehr vor den genervten Mitarbeitern wenn man zu früh in den Einsteigebereich aufschliesst. Aus unersichtlichen Gründen darf man das nämlich nicht obwohl man nirgends darauf hingewiesen wird.
Die Coasterfahrt selbst ist absolut familientauglich und in etwa mit Pegasus zu vergleichen.
Wellenreiter (Wasserkarussell):
In Jetski artigen Gefährten gleitet man über das Wasser und wird von diversen Wasserfontänen benässt. Die Jetski's lassen sich auch lenken und damit den Driftwinkel bestimmen.
Project X - LEGO Teststrecke (Wilde Maus):
Eine wilde Maus genau so wie der Matterhornblitz. Die Streckenführung ist ausser dem Lifthill praktisch identisch mit dem Matterhornblitz. Kein Wunder denn Project X - LEGO Teststrecke stammt ebenfalls aus dem Hause Mack Rides. Die Thematisierung der LEGOLAND-Version ist aber leider ziemlich schwach.
Dschungel X-Pedition (Wildwasserbahn):
In Achterbooten geht es in einer Höhle hinauf und danach rückwärts in den Dschungel hinunter, vorbei an animierten LEGO-Figuren. Nach einem weiteren Lifthill geht es rasant über eine Klippe hinunter zurück in die Zivilisation.
Käpt'n Nicks Piratenschlacht (Wasserfahrt):
Genau das richtige wenn man mal eine Wasserdusche benötigt. Zu acht besteigt man kleine Piratenschiffe welche mit acht Pumpwasserkanonen bestückt sind. Damit kann man zwar auf diverse Ziele schiessen um einige Aktionen der LEGO Figuren zu aktivieren aber viel mehr Spass macht es die anderen Besucher in den anderen Piratenschiffen und auf der Festung nass zu machen. Wasserscheu sollte man hier besser nicht sein denn man wird hier nass, und zwar richtig nass. Zum Glück gibt es am Ausgang Föhnstationen in denen man sich wieder ein wenig trocknen lassen kann.
Trotz oder gerade wegen der Nässe ist Käpt'n Nicks Piratenschlacht eine meiner absoluten top Favoriten des LEGOLANDs Deutschland.
Bionicle Power Builder (Roboterschleuder):
Mal was ganz Neues. Ein Fertigungsroboter der mit zwei Sitzen ausgestattet wurde in die man sich reinsetzen und durch die Luft wirbeln lassen kann. Mittels eines Touchscreenmonitors kann man sich sein ganz persönliches Fahrprogramm zusammenstellen. Es gibt unzählige Kombinationsmöglichkeiten in fünf Brutalitätsstufen. Das Programm wird anschliessend auf einer Speicherkarte abgespeichert welche man beim einsteigen dem Mitarbeiter abgibt. Leider hat die Attraktion eine geringe Kapazität obwohl insgesamt zehn Roboter im Einsatz sind.
Hier noch einige Fotos vom LEGO Miniland:
Natürlich gibt es noch diverse andere Attraktionen wie Karussells, ein 4D Kino, Themenfahrten etc.
Fazit:
Das LEGOLAND Deutschland ist ein schöner und liebevoll gestalteter Park und ist mit einigen interessanten und neuartigen Attraktionen ausgestattet. Wer sich an den hohen Preisen nicht stört und LEGO begeisterte Kinder hat für den lohnt sich ein Besuch bestimmt. Für Jugendliche und für jene die auf der Suche nach Thrillrides sind ist der Park jedoch nur bedingt empfehlenswert.
