Frohe Weihnachten Euch allen!
Nachdem wir unser traditionelles Weihnachtsessen im Europapark (statt Geschenken) vom Ammolite dieses Jahr ins Eatrenalin verlegt haben, möchte ich Euch kurz von unseren Erfahrungen berichten. Auf die "geheimen" Räume werde ich nicht weiter eingehen, falls sich noch jemand überraschen lassen möchte, lediglich auf die einzelnen Speisen, die laut der Menüfolge ja bekannt sind. Wer dabei etwas genauer hinschaut, kann sich die Thematisierung der Räume jedoch denken.
Vielleicht gleich vorweg: Wir hatten einen wundervollen Abend, den ich keinesfalls hätte missen wollen.
Begeistert hat uns schon die namentliche Begrüßung am Empfang, ein kleines, vielleicht unbedeutendes Detail, mit dem der Mitarbeiter aber direkt einen bleibenden Eindruck hinterlassen hat. Sehr sympathisch und man fühlt sich sofort gut aufgehoben und sehr willkommen.
Man bekommt eine Farbe beim Check-In zugeordnet, da wir aber die letzte Gruppe an diesem Abend waren, hat diese Zuordnung für uns nur eine untergeordnete Rolle gespielt.
Der Aufenthalt in der Empfangshalle war sehr angenehm, es gab ein Glas Champagner, das auch durch die sehr nette Dame mit den Glaskugeln um den Hals, die viele wahrscheinlich von den Bildern kennen, wieder aufgefüllt wurde. Hier sei gleich gesagt, wer nicht viel Alkohol verträgt, sollte den Refill vielleicht ablehnen, es folgt doch einiges Alkoholisches im weiteren Verlauf des Abends. Die gereichten Appetizer waren sehr lecker, vor allem der Topinambur-Ast mit den Trüffeln war ein Gedicht, ebenso wie die Präsentation im Moosbett - einfach toll. Des Weiteren gab es eine Frischkäsepraline mit Kaviar sowie eine Rote-Linsen-Ingwer-Suppe. Die genussvolle Einstimmung war mehr als gelungen.
Fünf Minuten vor Beginn der kulinarischen Reise beginnt im Loungebereich ein Countdown zu laufen, wenn dieser auf Null ist, wird man von den Mitarbeitern abgeholt und zum nächsten Raum geführt. Wer also noch einmal zur Toilette muss, jetzt ist die beste Gelegenheit.
An dieser Stelle nun ein kleiner Kritikpunkt: Das Waterfall-Haselnuss-Nori wurde im Gang zwischen Lounge und dem Wasserfallraum gereicht, was ich etwas seltsam fand, vor allem auch, weil niemand so recht wusste, ob man mit dem Verspeisen bis im Raum warten sollte oder ob man es direkt essen sollte. Auch stand man halb hintereinander auf einem "Haufen", irgendwie wurde diese Szenerie der leckeren Praline nicht gerecht.
Beim Betreten des Raumes wurde uns ein Glas Rosé gereicht. Ansonsten findet in diesem Raum die Einführung in die Reise und in die Geschichte statt und man erfährt, wie der Abend ablaufen wird und vor allem, in welchem Sessel man sitzen wird. Ein heißer Tipp: In diesem Raum nicht an die Wände lehnen.
Erst im nächsten Raum darf man dann in seinem Sessel Platz nehmen. Auch hier möchte ich keine weiteren Infos geben, wer es genauer wissen möchte, kann gerne nachfragen, aber ein bisschen Überraschung sollte bleiben, sonst verliert der Besuch in meinen Augen seinen Reiz. Für mein persönliches Empfinden fand ich das Ganze jedoch etwas zu übertrieben.
In unserer Gruppe reisten insgesamt 16 Personen zusammen durch Eatrenalin. Man fährt tatsächlich zeitweise hintereinander her oder auch umeinander herum, man hat definitiv fremde, aber feste Tischnachbarn (Wir hatten das Glück, mit einem sehr netten Pärchen zu reisen.), wenn man das Event zu Zweit gebucht hat, da es teilweise "Vierer-Tischgruppen" waren, aber meine Befürchtung, das Event eher alleine zu erleben, hat sich nicht bestätigt. Man kann locker ins Gespräch kommen, es muss aber auch nicht sein, wenn man das nicht möchte. Gespräche sind natürlich möglich während des Essens, auch das war ja etwas, das im Voraus angezweifelt worden ist. Natürlich gibt es Phasen, in denen man still sein sollte, aber man quatscht ja im Ammolite auch nicht dazwischen, wenn die Mitarbeiter den nächsten Gang vorstellen.
Man sitzt sehr gemütlich in seinem Sessel, den Damen würde ich allerdings von zu kurzen Röcken abraten, damit man auch tatsächlich entspannt sitzen kann. Ein kleiner Tisch gehört zum Sessel dazu, in dem auch die mit Wasser gefüllte Trinkflasche zu finden ist. In dem Raum, in dem man in seinem Sessel Platz nimmt, gab es dann auch einen kleinen "Snack", im Menü als Discovery bezeichnet, der dazu dienen soll, den Gaumen etwas zu neutralisieren.
Nach diesem Neutralisierer fuhren die Sesseln nacheinander los zum Raum Ocean, einer der beiden Räume, in denen fotografiert und gefilmt werden darf. Der Raum ist sehr passend gestaltet, man bewegt sich selbst fast wellenartig durch den Raum, während man das leckere Seafood, das aus dem eigenen Tisch erscheint, genießen kann. Das absolute Highlight war jedoch der Weißwein, der hier zum Essen serviert wird, da waren sich alle in unserer Gruppe einig.
Im nächsten Raum hatte man die Möglichkeit, die vier Geschmacksrichtungen süß, sauer, bitter und salzig zu probieren. Auch hier keine weiteren Infos, es sei allerdings gesagt, dass dieser Raum auch für die Zukunft sehr viel bieten kann.
Im Anschluss ging es dann in den zweiten Raum, in dem fotografiert und gefilmt werden darf und der bereits im Voraus bekannt war: Umami, Asiens fünfte Dimension. Wer Sushi mag, wird das Essen hier lieben. Ein wahrer Genuss! Die geröstete Paprika auf dem Nigiri, was wir zunächst sehr ungewöhnlich fanden, hat sich perfekt eingefügt. Als Getränk wurde Sparkling Sake serviert, die auch bei Leeren des Glases sofort nachgefüllt wird. Nicht erschrecken, wenn der große Gong geschlagen wird.
Rückwärts ging es danach weiter in einen Raum, den ich so nicht erwartet hätte, und der in meine vorherigen Erwartungen gar nicht so gepasst hat, auch wenn er im Menü praktisch angekündigt ist und man sich hätte denken können, was kommt. Hier ist man aber tatsächlich auch nur auf der Durchreise, bevor man dann die neue Sphäre betritt.
Es folgte der Hauptgang, der alles Bisherige noch einmal übertroffen hat. Die einzelnen Komponenten und auch die Darbietung - einfach umwerfend. Es war vielleicht nicht das allerbeste Fleisch, das ich jemals in meinem Leben gegessen habe, aber in der Atmosphäre und mit den kleinen Extras schon etwas ganz Besonderes.
Das flüssige Glück bestand hier nun aus einem Rotwein. Vielleicht gut zu wissen: Auch Extrawünsche wurden berücksichtigt. So bat eine unserer Mitreisenden um ein Glas von dem leckeren Weißwein aus dem Ocean- Raum, der ihr sofort gebracht wurde. Kein Problem!
Dieser Raum bietet sich wohl auch zu einem Toilettengang an, da man hier etwas länger verweilt. Unsere Tischnachbarin hat die Gelegenheit genutzt und hat auch nichts vom Event verpasst.
Nach dem fulminanten Hauptgang neigte sich die Reise leider bereits dem Ende zu. Doch nicht nur die Reise, sondern auch die Geschichte, die uns durch den Abend geführt hat, fand hier ihr Happy-End. Im letzten Raum saß die ganze Gruppe nun gemeinsam an einem großen runden Tisch, um das Dessert, die Incarnation, zu genießen.
Das Dessert war mein persönliches kulinarisches Highlight an diesem Abend. Ein optisches und auch geschmackliches Feuerwerk mit absolutem Wow-Effekt! Das Getränk, das in diesem Raum kredenzt wurde, ein Cocktail aus grünem Tee und Kaktusfeigen, traf meinen Geschmack allerdings nicht.
An dieser Stelle auch noch ein zweiter Kritikpunkt: Für das Dessert war viel zu wenig Zeit. Da der Tisch sich samt den Tellern irgendwann zu drehen beginnt, konnten nicht alle unserer Mitreisenden ihr Dessert zu Ende essen, was einige Ausrufe des Bedauerns zur Folge hatte. Ich finde, das sollte nicht sein. Diejenigen waren auch nicht zur Toilette oder rauchen oder was auch immer, sondern saßen während des Desserts die ganze Zeit am Tisch, haben es aber dennoch nicht geschafft, fertig zu essen. Das fand ich sehr schade. Generell war der Abend rein "terminlich" gesehen etwas zu sehr durchgetaktet, es wirkte an einigen Punkten etwas zu gehetzt, was dem Genießen leider entgegen spricht.
Der Abend endete für uns in der Bar, in der wir uns das vorab gebuchte Cocktail-Menü geteilt haben. Für 50 Euro beinhaltet dieses drei Cocktails sowie Wasser, Espressi und verschiedene kleine Snacks. Ich kann das Teilen nur empfehlen, ich hätte nach den vielen alkoholischen Getränken keine drei Cocktails mehr alleine geschafft oder hätte mir jemanden suchen müssen, der mich zum Andaluz rüber trägt. Die Bar an sich ist toll und gemütlich eingerichtet, in schwarz gehalten, womit man mich persönlich ja schon direkt auf seiner Seite hat.
Alles in allem ein sehr gelungener Abend, sehr nette und zuvorkommende Mitarbeiter, die Spaß daran hatten, ihre Gäste zu verwöhnen, und denen hier ein großes Dankeschön ausgesprochen wird, kulinarische Genussmomente - wir waren froh und begeistert, dies alles erleben zu dürfen. Wer sich noch unsicher ist, ob sich ein Test lohnt, - ja definitiv. Es ist mit Sicherheit nichts, was man bei jedem EP-Besuch mitnehmen sollte, aber ein Erlebnis, das man so mit Sicherheit noch niemals hatte.
Mir persönlich ist es etwas zu viel Multimedia und Geblitze, zu viel Sphärenhaftes, was die Story angeht, ich hatte auch eine Verbindung zum Europapark bzw. Europa erwartet, die es nicht gab. Dies soll nicht negativ zu verstehen sein, ich habe es mir einfach anders vorgestellt, als es war. Ein Zweitbesuch wäre mit Sicherheit nicht schlecht, da man nun weiß, was kommt, und man sich ganz anders fokussieren könnte, aber zum "Wiederholungstäter" werde ich wohl erst bei einem Menüwechsel werden.
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