Darstellende-, künstlerische Berufe
Verfasst: Mo 8. Jun 2015, 16:42
Ich hab einen Bericht gelesen in welchem es darum ging dass speziell im Bereich der darstellenden- und künstlerischen Berufe das Burnout und Depression Risiko sehr hoch ist.
Hört sich zuerst mal irgendwie komisch an.
Auf der Bühne stehen, Spaß haben, das machen was Freude macht, Applaus bekommen und dafür auch noch bezahlt werden.
Eigentlich klingt das toll.
Vermutlich haben wir Außenstehenden da aber einen ganz falschen Blick darauf.
Wir sehen nur das Ergebnis, aber noch mehr sehen wir nur das was wir auch sehen sollen.
Stundenlanges monotones Wiederholen.
Immer und immer wieder üben bis das Stück, die Bewegung, der Schritt sitzt.
Zeitlich begrenzte Engagements. Nicht planen können. Nicht wissen ob man in einem Jahr noch eine Anstellung hat und wo.
Ein „Hauen und Stechen“ um alle verfügbaren Engagements.
Partnerschaften, selbst Freundschaften kaum längerfristig möglich.
Der Mensch mit dem du heute noch eine harmonische und schöne Beziehung führst, kann in einigen Monaten schon irgendwo ganz anderes auf Welt tätig sein.
Kollegen/innen mit denen man sich auch nicht immer zu 100% versteht. Das darf aber auf keinen Fall irgendjemand merken. Der Schein zählt.
Und der Applaus?
Tja der Applaus gilt hauptsächlich immer den 3-4 Superstars der Show.
Wenn interessiert es denn noch wirklich ob die zweit Tänzerin von links blond oder dunkelhaarig ist?
Wer möchte denn schon wissen ob der dritte Geiger von rechts übt bis ihm die Finger bluten und auf den Job angewiesen ist, weil er eine Familie (die viele hundert Kilometer von ihm entfernt wohnt) versorgen muss?
Wer weis denn schon ob der Artist am Trapez erst vor wenigen Wochen einen Kreuzbandriss hatte und nun seine Gesundheit aufs Spiel setzt, weil er sonst seine Anstellung verlieren könnte?
Das alles im vollen Bewusstsein, dass man schon im Idealfall nur wenige Jahre hat.
In diesen wenigen Jahren wird es den allerwenigsten gelingen eine Absicherung fürs Alter anzusparen.
Dann kommen noch die „Fans“ dazu.
Ich denke mal bei 90 – 95 % der Fans handelt es sich um ganz normale, vernünftige Menschen.
Die sind sich bewusst, dass die da auf der Bühne auch nur Menschen sind die einen Beruf ausüben.
Es herrscht ein respektvoller und rücksichtsvoller Umgang miteinander.
Leider gibt es dann noch die restlichen 5 - 10 % der Fans. In der Regel Individuen die von ihrer normalen Umgebung bereits als Außenseiter aussortiert worden sind.
Diesen Menschen ist es entweder nicht bewusst oder sie wollen es nicht wahrhaben, dass das Winken und das schöne Lächeln Teil der Show sind und dazugehören.
In dem Augenblick wird der Darsteller, der Künstler, Tänzer, Musiker plötzlich noch zum Therapeuten und muss sich um diese „verlorenen“ Seelen kümmern.
Erst kürzlich hatte ich die Gelegenheit an einer Backstage Führung von Tarzan dem Musical in Stuttgart teilnehmen zu können (was auch Inspiration dieser Zeilen war).
Insgesamt sind da pro Aufführung fast 70 Mitarbeiter beschäftigt!
Da gibt es Darsteller die bis zu 10 Kostümwechsel pro Show haben und dies an manchen Tagen an zwei Shows.
Das sind dann locker mal 12 Stunden Arbeitszeit bei vollem Körpereinsatz.
So was macht keinen Spaß mehr!
Ich möchte jedem der auf irgendeiner Bühne dieser Welt steht meinen tiefsten Dank aussprechen.
Danke, dass ihr uns diese schönen Illusionen und die gute Zeit schenkt.
Danke für eure Leidenschaft und eure Opfer.
Hört sich zuerst mal irgendwie komisch an.
Auf der Bühne stehen, Spaß haben, das machen was Freude macht, Applaus bekommen und dafür auch noch bezahlt werden.
Eigentlich klingt das toll.
Vermutlich haben wir Außenstehenden da aber einen ganz falschen Blick darauf.
Wir sehen nur das Ergebnis, aber noch mehr sehen wir nur das was wir auch sehen sollen.
Stundenlanges monotones Wiederholen.
Immer und immer wieder üben bis das Stück, die Bewegung, der Schritt sitzt.
Zeitlich begrenzte Engagements. Nicht planen können. Nicht wissen ob man in einem Jahr noch eine Anstellung hat und wo.
Ein „Hauen und Stechen“ um alle verfügbaren Engagements.
Partnerschaften, selbst Freundschaften kaum längerfristig möglich.
Der Mensch mit dem du heute noch eine harmonische und schöne Beziehung führst, kann in einigen Monaten schon irgendwo ganz anderes auf Welt tätig sein.
Kollegen/innen mit denen man sich auch nicht immer zu 100% versteht. Das darf aber auf keinen Fall irgendjemand merken. Der Schein zählt.
Und der Applaus?
Tja der Applaus gilt hauptsächlich immer den 3-4 Superstars der Show.
Wenn interessiert es denn noch wirklich ob die zweit Tänzerin von links blond oder dunkelhaarig ist?
Wer möchte denn schon wissen ob der dritte Geiger von rechts übt bis ihm die Finger bluten und auf den Job angewiesen ist, weil er eine Familie (die viele hundert Kilometer von ihm entfernt wohnt) versorgen muss?
Wer weis denn schon ob der Artist am Trapez erst vor wenigen Wochen einen Kreuzbandriss hatte und nun seine Gesundheit aufs Spiel setzt, weil er sonst seine Anstellung verlieren könnte?
Das alles im vollen Bewusstsein, dass man schon im Idealfall nur wenige Jahre hat.
In diesen wenigen Jahren wird es den allerwenigsten gelingen eine Absicherung fürs Alter anzusparen.
Dann kommen noch die „Fans“ dazu.
Ich denke mal bei 90 – 95 % der Fans handelt es sich um ganz normale, vernünftige Menschen.
Die sind sich bewusst, dass die da auf der Bühne auch nur Menschen sind die einen Beruf ausüben.
Es herrscht ein respektvoller und rücksichtsvoller Umgang miteinander.
Leider gibt es dann noch die restlichen 5 - 10 % der Fans. In der Regel Individuen die von ihrer normalen Umgebung bereits als Außenseiter aussortiert worden sind.
Diesen Menschen ist es entweder nicht bewusst oder sie wollen es nicht wahrhaben, dass das Winken und das schöne Lächeln Teil der Show sind und dazugehören.
In dem Augenblick wird der Darsteller, der Künstler, Tänzer, Musiker plötzlich noch zum Therapeuten und muss sich um diese „verlorenen“ Seelen kümmern.
Erst kürzlich hatte ich die Gelegenheit an einer Backstage Führung von Tarzan dem Musical in Stuttgart teilnehmen zu können (was auch Inspiration dieser Zeilen war).
Insgesamt sind da pro Aufführung fast 70 Mitarbeiter beschäftigt!
Da gibt es Darsteller die bis zu 10 Kostümwechsel pro Show haben und dies an manchen Tagen an zwei Shows.
Das sind dann locker mal 12 Stunden Arbeitszeit bei vollem Körpereinsatz.
So was macht keinen Spaß mehr!
Ich möchte jedem der auf irgendeiner Bühne dieser Welt steht meinen tiefsten Dank aussprechen.
Danke, dass ihr uns diese schönen Illusionen und die gute Zeit schenkt.
Danke für eure Leidenschaft und eure Opfer.