Freizeitparks nach Corona - Eure Meinung

[svenl]

Freiheit darf nicht zu einem käuflichen Gut mutieren!

Verzeih, aber was für eine hohle Phrase. Freiheit ist schon immer ein käufliches Gut. Wer genug Geld hat kann sich von sehr viel abschirmen. Im (öffentlich gewordenen) Extremfall die Geburtstagsparty auf einer Privatinsel, bei der alle Corona mal vergessen können. Die entsprechende Vermögensliga hat auch die Freiheit alle um sie rum regelmäßig testen zu lassen und sich entsprechend abzuschirmen, aber auch schon deutlich weiter unten. Wer entsprechend verdient lässt sich von weniger Priviligierten alles nach Hause liefern, die Möglichkeit remote zu arbeiten steigt auch eher mit dem Gehalt (Ausnahmen gibt es natürlich). Die armen Leute haben die Wahl nicht, die müssen zu ihrer Arbeit weil sie nur dort verrichtet werden kann, die können sich keinen Lieferdienst leisten - die haben also nicht die Freiheit sich weniger zu exponieren.

Eine Herdenimmunität halte ich noch für sehr fern, gerade wenn im globalen Süden praktisch nicht geimpft wird (da die Impfdosen durch die Nachfrage reicherer Länder zu teuer sind) und sich dort dann Mutationen entwickeln können geht das Spiel vielleicht von vorne los.

[ThalainTheCat]

Danke für deine freundliche Reaktion auf meinen Beitrag.

[Skerpla]

Um jetzt nochmal auf das eigentliche Thema zurückzukommen:
Ich denke, ein EP-Erlebnis wie 2019 wird es wohl nie wieder geben. Aber nicht umbedingt im negativen Sinne. Zumindest die Offseason scheint sich nun dauerhaft zu verschieben. Zusätzlich wurden die Beschränkungen wohl zum Anlass genommen, ein neues Clubkarten-System einzuführen. Der Wechsel wäre ohne solch einen harten Einschnitt wohl sehr schwierig geworden.
Und dann wäre da noch die Virtual Line. Single Rider war schön, aber die Virtual Line konnte mir spontan viel mehr Fahrten organisieren, wie es früher undenkbar gewesen wäre. Ich gehe davon aus, dass diese bestehen bleibt. Wenn die Kapazität der Virtual Line nicht enorm gesenkt wird nach den Beschränkungen, sodass eben doch Wartezeiten entstehen, wäre ich auch bereit, dafür einen deutlichen Aufpreis zu zahlen.
Aber jetzt müssen wir erstmal den Lockdown überstehen und dann schauen, welche Freizeitparks überhaupt noch bestehen bleiben. Beim EP habe ich eher wenig Bedenken, da haben andere Parks schon deutlich größere Probleme kommuniziert. Wenn ich mich recht erinnere hat der Heide-Park das "Spiel" jetzt auch endgültig verloren.

[mps]

Vorweg: Leute bitte nicht streiten. Das bringt absolut nichts. Bitte sachlich bleiben und andere Meinungen akzeptieren. Man muss ihnen nicht zustimmen, kann aber dann sachlich dagegen argumentieren.

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Als Basis für die Frage, wie es mit den Freizeitparks nach Corona aussieht sehe ich eine Sache: die Politik. Von ihren Entscheidungen hängt einfach alles ab.

- Wann darf der Park überhaupt wieder öffnen?
- Was darf alles öffnen?
- Besuchernachverfolgung (Online-Ticketing)
- Besuchergrenzen
- etc.

Ich denke der Park bzw. allgemein die meisten Freizeitparks werden sich da ganz einfach an die geltenden Vorschriften halten und orientieren. Ganz Entscheidend ist dann auch am Ende, wie es mit der Clubkartenregelung weiter geht. Auch bei einer Impfpflicht denke ich mir, dass die Parks sich da an die politischen Vorgaben halten werden. Nicht auszumalen in was für einem Shit-Storm ein Park landen würde, wenn er einen Alleingang startet, ohne jegliche gesetzliche Grundlage.

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Zum Thema Virtual Line: Spannend wie unterschiedlich da die Meinungen sein können. Ich persönlich kann der SRL wesentlich mehr abgewinnen. Die Virtual Line hat bei meinen Besuchen einfach nicht recht funktioniert. Es gab immer irgendwelche Probleme mit dem Code oder bereits um 10 Uhr war der komplette Tag bei mir ausgebucht. Wenn ich die neuesten Entwicklungen bei Blue Fire sehe (VL-Ticket-Automat), dann denke ich, dass wir das wohl langfristig noch behalten werden.

[mps]

Nur zur Info: Die Diskussionen zum Thema Virtual Line/Vorteile Clubkarte etc. wurden in ein neues Thema verschoben: ► viewtopic.php?f=5&t=10315

[Christoph]

Um wieder zum eigentlichen Thema zurückzukommen - Es gibt sogar durchaus einiges, was ich auch nach der ganzen Corona-Sch... beibehalten würde.
Gegen das Abstand einhalten habe ich zum Beispiel nichts, im Gegenteil sogar. Nur die Plexiglas-Wände stören das Gesamterscheiningsbild im Park, die Bodenmarkierungen könnte man von mir aus beibehalten.

Und was ich noch total begrüße ist die momentane Einteilung in der Wildwasserbahn - pro Gruppe ein Boot. Ich fand es dort schon immer nicht sehr angenehm, in dieser Sitzposition das Boot zu teilen. Der Höhepunkt war dann in Tripsdrill, wo sie einen korpulenteren Mann mit freiem Oberkörper vor mich ins Boot setzten
Auch wenn es die Kapazität etwas verlangsamt, bin ich hier absolut dafür. In den holländischen Parks wurde das, glaube ich, schon immer so gehandhabt. Auch beim Rafting, dort finde halte ich es zwar nicht für ganz so notwendig, würde ich aber ebenfalls begrüßen.

[Skerpla]

Das stimmt. Die ganze Sache hat auch einige Vorteile gebracht, mit der sich hygienische Grundsätze nochmal besser etabliert haben.
Ich konnte letzte Saison nicht wirklich erhöhte Wartezeiten feststellen, im Gegenteil sogar. Einzig und allein die Sache, dass immer einige Restaurants geschlossen haben, hat meinen Parkbesuch etwas beeinflusst.

[mps]

Da stimme ich euch zu. Es wird wohl allgemein, also nicht nur in Freizeitparks, wohl diverse Änderungen geben, wenn wir irgendwann mal wieder im "normalen" Leben angekommen sind. In der Warteschlange jemanden im Nacken zu haben mochte ich noch nie wirklich haben, einige haben da scheinbar auch mit Corona wohl keine Berührungsängste. Das die Markierungen bleiben kann ich mir nicht vorstellen, funktioniert ja jetzt eh schon mehr schlecht als recht.

Ich denke mal was bleiben wird sind auf jeden Fall die Desinfektionsmöglichkeiten überall. Von dem Rest eher fraglich ob man das noch beibehält.

[Christoph]

Dabei fällt mir noch ein, das ich die Regelung an den Hotelbuffets ebenfalls durchaus praktisch fand. Also diverse Speisen einzeln angerichtet und mit Pappdeckel versehen, wie z.B. Beim Obstsalat oder den Cremes. Oder wie in Efteling eine Platte angerichtet für die Anzahl der Personen auf dem Tisch. Bei Bedarf kann nachbestellt werden. So ist das auch reizvoller draußen zu essen.

[ThalainTheCat]

Ich glaube die Regel "Eine Gruppe pro Boot" wird beim Rafting nicht funktionieren. Im Sommer ist das eine der Attraktionen mit den längsten Wartezeiten, manchmal sogar die längste insgesamt. PHL hat bei seinem Rafting ja sogar eine Single Rider eingeführt, nachdem dort an heißen Tagen schon mal Werte jenseits der 2 Stunden erreicht werden. Bei dieser Fahrt finde ich es aber auch nicht nötig, man sitzt auch nicht wirklich näher aufeinander als bei Wodan oder Arthur.

Bei den Log Flumes wo man hintereinander sitzt, ist das was anderes. Hier könnte man sich an der Praxis im Toverland orientieren, die benutzen die gleichen Boote mit 3 Gruppen a 2 Plätzen und es gibt keine Konflikte wie das was Christoph in Tripsdrill passierte:

1+1, 2+1, 2+2 -> wird kombiniert, erste und dritte Sektion, Mitte bleibt frei.
3+1, 3+2, 4+1, 4+2 -> wird bei mäßigem Andrang mit Zustimmung der Beteiligten kombiniert, bei sehr hohem Andrang immer.
3+3, 5+1 -> wird nicht gemacht.
(2+2+2 und ähnliches ist extrem selten, da bei mittlerem bis hohem Andrang die Warteschlange in große Gruppen 3+ und Kleingruppen 1/2 geteilt ist, die Belegung beginnt dann fast immer mit einer minimal 3er. Nur wenn es grad mal für die kleinen sehr ungünstig läuft machen sie ganz gelegentlich mal drei Minigruppen in einem Boot).

(Was ich an der Tripsdrill-Sache nicht verstehe, ist wieso man überhaupt jemand mit freiem Oberkörper fahren ließ, das darf doch aus Hygienegründen gar nicht sein, selbst außerhalb Corona)

Ich kann mir übrigens gut vorstellen, dass man in Zukunft die Wartebereiche grundsätzlich luftiger baut. In Parks außerhalb Brühl ist es ja normalerweise bei den meisten Attraktionen, gerade den Achterbahnen bei denen man die Queues recht spektakulär auch unter den Schienen durch führen kann, kein Problem, die Schlangen zu entzerren. Die ganz engen Viehgatter sind ja sowieso schon am Aussterben und werden durch besser geteilte, stimmungsvollere Queues ersetzt (Ausnahmen bestätigen die NordStream), das wird jetzt wohl eher beschleunigt.

[Christoph]

Bei den meisten Wildwasserbahnen kommt doch eigentlich ein Boot nach dem anderen durch das Stationsgebäude und in Normalfall halten sie dann auch nicht an, somit funktioniert das wie bei einem Endlossystem (Geisterbahn, Atlantis). Somit wäre für mich das gar nicht notwendig eine Einteilung in einzelne Boote vorzunehmen - ich kann mir auch einfach nicht vorstellen das das die Kapazität so enorm ausbremsen würde...

Pro Gruppe ein eigenes Boot könnte auch den Verkauf der Onride-Fotos ankurbeln. Ich weiss eh nicht wie das in Zeiten der ganzen neuen Datenschutz-Richtlinien gehandhabt werden sollte, wenn Fremde mit im gleichen Boot sind

[jens27]

Mit dem Kauf einer Eintrittskarte des Europa-Park stimmt man dem fotografiert werden an sich zu. Damit sind u.a. die Onride-Fotos bzgl. DSGVO abgedeckt, vermute ich.

[Skerpla]

Die Nordstream-Halle komplett voll mitten im Hochsommer, das hätte ich gerne mal gesehen. Wäre sicher eine tolle Unterhaltung gewesen, dort dann durch den neuen Single Rider durchzuflitzen.

Bei der Onride-Foto-Sache kann ich nur zustimmen. Ich hatte schon häufig die Situation, dass ich wegen ...nennen wir es mal sonderbar... aussehenden Personen auf das Foto verzichtet habe. Ein Fotopass wie bei Disney wäre doch mal eine schöne Idee, bei dem man alle Fotos digital erhält für einen Festpreis. Man könnte z.B. die Jahreskarte dafür einscannen.
Datenschutzrechtlich ist die Geschichte vermutlich über die Parkordnung und ähnliches geregelt, welchem man mit dem Ticketkauf zustimmt. Absatz "es dürfen Fotos zu kommerziellen Zwecken aufgenommen werden". Hierbei denken viele direkt an MackMedia, aber die Onride-Fotos hängen da sicher ebenfalls mit drin.
Während ich den Kommentar verfasst habe, hat Jens meine Vermutung ja schon bestätigt.

[ThalainTheCat]

Bei der Tiroler Wildwasserbahn sollte sich meiner Meinung nach die Besetzung der Boote primär an den Wartezeiten orientieren und das hat der EP auch de facto vor Corona schon immer so gemacht. Wenn es maximal ca. 5 Minuten sind (und das ist ja recht oft der Fall) bin ich als Alleinfahrer fast immer auch allein im Boot. Sobald die Zeit 10 Minuten und höher erreicht, versuchen sie immer Einzelfahrer und Paare zu finden, die ein mit 3 oder weniger Personen besetztes Boot auffüllen und wenn es wirklich voll wird, dann wird auch bei 4 noch jemand dazugesetzt. Ich sehe da keinen Bedarf, die Regelung zu ändern, das ist ein guter Kompromiss zwischen Wartezeit und persönlichem Platz und erspart dem Park den Aufwand, die Kapazität über das Einsetzen oder Entfernen vom Booten zu regulieren.