Danke an alle
Hat auch viel Spaß gemacht, mit der Kamera ganz allein durch den Park zu laufen.
Nun mal zu den Antworten:
@achterbahnfan: Die Fotos sind mit einer
Panasonic Lumix FZ100 entstanden. Ich muss aber zugeben, dass ich mich noch immer nicht mit der Kamera angefreundet habe. Bei gutem Licht werden die Fotos gut, gestochen scharf und farbintensiv (wenn man will
), aber schon bei einsetzender Dämmerung - eigentlich schon bei Bewölkung - hat die Kamera Schwierigkeiten. Videos sind viel zu dunkel.
@ Fyn87: Sowas in die Richtung dachte ich mir schon, als ich das Foto beschriftete
Old99 ist zusammen mit der Zirkusparade, nicht wahr? Ich hab die beiden Attraktionen schon in meiner RCT2-EP-Nachbau-Zeit immer verwechselt..
@ Spyder: Wie hat sich der Park verändert? Die Frage finde ich insgesamt sehr interessant.
Mein letzter Besuch liegt nicht so lang zurück, ich war letzten September da, davor aber das letzte Mal 2009 "im Jahre Blue Fire"
.
Allerdings hat der Park intensiv auf Internationalität gesetzt, das heißt ein seriöses oder ernst zu nehmendes Unternehmen über die Grenzen von Deutschland hinweg zu werden. In jüngster Zeit kommt es mir immer wieder so vor, als wollen sie sich nun für die amerikanischen Gäste interessant machen: Eine Holzachterbahn eines amerikanischen Herstellers, für welche viele Amis sicher nach Europa reisen, weil der EP sowieso schon lang auf der Liste steht und nun mit Wodan ein schlagkräftiges Argument bekommen hat, die Reise nach Europa endlich anzutreten. Dazu das neue Hotel, welches den Entdeckergeist und die Liebe zu Amerika zur Schau stellt. Die beiden Attraktionen passen also in dieser Hinsicht zusammen, zudem leisten sich Gäste von sehr weit weg eher auch das Parkhotel, weil der gesamte Trip einfach als großer Urlaub geplant werden muss.
Am stärksten ist mir der Sprung von einem großen Familienpark zu einem "Giganten" im Jahr von Blue Fire aufgefallen, als die Anfahrtsstraße verlegt wurde. Mit der neu gestalteten Straße ist es so, als ob das gesamte Erlebnis "Europa Park" nun irgendwie rund und komplett gemacht wurde. Es stimmt die gesamte Anfahrtsstraße, der Eingang zum Parkplatz, es wurde eben nicht nur im Park selbst gearbeitet, sondern auch von außen sieht alles seriös und stimmig aus; dieses Jahr eben noch mehr mit der Installation der Schilderbrücken, die so manchen Gast schon ein wenig einschüchtern können..
Auch, dass nun jährlich eine enorme Summe in die Shows gesteckt wird, das heißt, dass das Programm rund um die Attraktionen erweitert und qualitativ hochgeschraubt wurde, finde ich beeindruckend.
Ein negativer Punkt ist mir dieses Jahr im Park aufgefallen:
Es standen sehr, sehr viele Menschen mit Parkplänen in der Gegend herum und zeigten ratlose Mienen, während sie suchten. Das ist mir in der Vergangenheit nicht so aufgefallen; und dabei möchte man meinen, dass der neue Parkplan übersichtlicher ist. Ich bleibe auch dabei: Die Infrastruktur des Parks muss umgestaltet werden und es muss dringend eine Hauptachse her, die für alle Besucher zur Orientierung dient. In dieser Hinsicht hat Disney die Nase vorn, weil die Parks von vornherein durchgeplant waren; der EP ist Jahr für Jahr gewachsen und hat sich so zu einem dichten organischen Geflecht an Wegen, Häusern und Attraktionen entwickelt (finde ich besser, wenn man sich schon auskennt
).
Man merkt deutlich, dass die Gäste internationaler werden. Das heißt, es kommen viele Menschen mit komplett anderem Verhalten und mit anderen Erwartungen. Viele verstehen weder Deutsch noch Französisch, zum Glück wurde auch daran gearbeitet. Leider ist der Park meines Erachtens zu verwinkelt für einen Erstbesuch. Kein Mensch findet beim allerersten Versuch nach Island
(ich weiß, das ist eine gewagte Behauptung). Und die Orientierungslosigkeit führt sicher bei vielen zu Verwirrung, Stress und Unmut.
Also im Großen und Ganzen ist es beeindruckend, was für einen enormen Sprung der Park seit Blue Fire getan hat.
Als ich im Juli im Park war, war es mir aber stellenweise einfach zu viel:
Zu viele extra Stände (Infostände über Bell Rock, Aufbau Afrikanische Wochen), zu viele extra Veranstaltungen (High Diving Show, RTL Guinness World Of Records - MITTEN in Island, wo sowieso alles überfüllt ist), es war einfach - zu viel. Wenn man den Park mal ohne extra-Aufbauten erleben könnte, wäre es eine Wonne. Aber vielleicht klappt das nur in einer Randwoche ganz am Anfang oder wenn niemand Ferien hat..
Diese Dinge haben mich meistens nur optisch gestört, weil sie durch ihre Plastikzeltwände und Stahlgitterbauten das Flair der jeweiligen Themenbereiche stark beeinträchtigt haben. Das fällt mir natürlich als einmaligem Besucher nach einem Jahr stark auf; wenn man jeden Tag im Park ist, kommen diese Events als willkommene Abwechslung. Meistens sorgten sie aber auch für Engpässe bei den Besuchern und gerade an dem Tag, als auch über den großen Parkplatz hinaus im Maisfeld geparkt werden musste, waren die zusätzlichen Sperrungen im Park in der Besuchermasse stark spürbar.
Ich glaube, dass die stetige Präsenz in den Medien ein wichtiger Bestandteil der Popularität des Parks ist, obwohl es mittlerweile auch ohne laufen würde: Der Park ist nun groß genug um ohne Werbung einige Zeit überleben zu können. Ich frage mich auch, was sich ändern würde, wenn andere Freizeitparks ebenfalls auf diese Schiene aufspringen und ihre Lokalitäten für TV Veranstaltungen zur Verfügung stellen würden. Dann würde der EP ganz schön Konkurrenz bekommen.
Mein Fazit ist zweigeteilt. Ich finde es toll und sehr beeindruckend, dass der Park Jahr für Jahr diese enorm hohe Energie in alle seine einzelnen Bereiche wie TV, Werbung, Qualität der technischen Installationen und die Sauberkeit steckt; und dass er sich Jahr für Jahr zu steigern scheint. Bei mir verursacht das leichte Schwindelgefühle und wie gesagt, es ist mir alles etwas zu viel, zu schnell, zu kraftvoll. Wenn der Park zurückfahren würde und sich auf sich selbst besinnt, wäre mir das ganz lieb. Aber der Erfolg und die hohe Energie hängen wohl unmittelbar miteinander zusammen und scheinen sich auszuzahlen.
Abgesehen von dem ganzen "zu viel"-Gerede freue ich mich über die Entwicklung, dass es jedes Jahr etwas neues gibt, dass auch alte Bereiche immer mal wieder erweitert werden, dass man sich nun einen neuen Parkplan und einen neuen Parkfilm geleistet hat. Am beeindruckendsten finde ich die Liebe zum Detail, dass man sich in jedem Themenbereich buchstäblich satt sehen kann an der Fülle von passenden Gegenständen, Bildern, Informationen und historischen Plakaten. Es wird nie langweilig im Park, wenn man auf der Suche nach neuen Details ist. Schön, dass der Park also alle seine Themenbereiche so pflegt und immer weiter ausschmückt.
Jetzt ist eigentlich schon zu viel gesagt
Was haltet ihr denn von der Entwicklung? Und wie hast du das alles erlebt, Spyder?
MfG Oskar