Ulrich Damrau - der Baumeister des Europa-Park
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mokka
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Ich möchte hier mal einen Thread zu dem Thema Ulrich Damrau aufmachen. Er hat immerhin rund 25 Jahre das Gesicht des EP geprägt. Ich fange dabei mit dem "Schluss" an, und zwar:
Seine letzte Inszenierung
Nach beendigung seiner Tätigkeit im Europa-Park, zog Ulrich Damrau mit seiner Frau Gisela 2005 nach Backnang, wo er am 25. Mai 2007 im Alter von 92 Jahren verstarb. Ich habe in keinem Freizeitpark-Forum etwas zu seinem Grab gefunden, daher habe ich mich auf die Reise gemacht und seine lezte Ruhestätte besucht. Begraben ist Damrau auf dem Waldfriedhof in Stuttgart.
Statue an der Feierhalle: Die Jungfrau mit den Tränenschalen
Der Friedhof ist sehr weitläufig und natürlich mit sehr vielen alten Bäumen bestanden. U.a. liegen hier Robert Bosch, Gottlob Bauknecht und der ehem. Bundespräsident Theodor Heuss begraben. Nicht weit von diesen Gräbern entfernt liegt auch das Grab von Ulrich Damrau:
Ob das in dem schlichten Grabstein eingearbeitete Bild von Damrau ist, weiß ich nicht. Ich vermute es aber.
In einem Artikel in der "emotional pur", ca. 1 Jahr vor seinem Tod, steht: "Er will seine Tätigkeiten in Rust in einer Kombination aus Autobiographie und Sachbuch verarbeiten." Ob er wirklich jemals damit begonnen hat? Ich bezweifle es. Aber ein solches Buch über seine Arbeit in Rust wäre wirklich eine tolle Sache.
Seine letzte Inszenierung
Nach beendigung seiner Tätigkeit im Europa-Park, zog Ulrich Damrau mit seiner Frau Gisela 2005 nach Backnang, wo er am 25. Mai 2007 im Alter von 92 Jahren verstarb. Ich habe in keinem Freizeitpark-Forum etwas zu seinem Grab gefunden, daher habe ich mich auf die Reise gemacht und seine lezte Ruhestätte besucht. Begraben ist Damrau auf dem Waldfriedhof in Stuttgart.
Statue an der Feierhalle: Die Jungfrau mit den Tränenschalen
Der Friedhof ist sehr weitläufig und natürlich mit sehr vielen alten Bäumen bestanden. U.a. liegen hier Robert Bosch, Gottlob Bauknecht und der ehem. Bundespräsident Theodor Heuss begraben. Nicht weit von diesen Gräbern entfernt liegt auch das Grab von Ulrich Damrau:
Ob das in dem schlichten Grabstein eingearbeitete Bild von Damrau ist, weiß ich nicht. Ich vermute es aber.
In einem Artikel in der "emotional pur", ca. 1 Jahr vor seinem Tod, steht: "Er will seine Tätigkeiten in Rust in einer Kombination aus Autobiographie und Sachbuch verarbeiten." Ob er wirklich jemals damit begonnen hat? Ich bezweifle es. Aber ein solches Buch über seine Arbeit in Rust wäre wirklich eine tolle Sache.
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mokka
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Fast vergessen: Die Bilder sind natürlich von mir.
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Skerpla
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Vielen Dank für deine tolle Recherche. Einen besseren Moment gibt es wohl nicht, als endlich ein paar Bilder zu veröffentlichen. Seit diesem Jahr ist im Molencafé des holländischen Themenbereichs nämlich das Atelier Damrau eingerichtet. Seht selbst, ein wirklich schöner Ecken. Einen Bildband zu seinen Artworks im Europa-Park würde ich mir sehr wünschen. Ich bin mir sicher, dass es noch viele unveröffentlichte Werke gibt. Aber ob der Europa-Park selbst diese überhaupt in der Schublade hat?
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dervonnebenaan
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Diese Ecke werde ich mir beim nächsten Besuch unbedingt anschauen müssen. Sehr schön, dass seine Arbeit gewürdigt wird. Nur den Beschreibungstext hätte man vielleicht nochmal von einem Lektor checken lassen sollen. Sind mindestens zwei Grammatikfehler drin.
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mokka
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Hier mal etwas von Damrau aus der Zeit kurz vor seinem Europa-Park Engagement: 1978 hat er für den Landtagswahlkampf der CSU 4 Wahlspots gedreht, von denen zwei veröffentlicht wurden ("Heute: Krimi" und "Heute: Oper"). Ist zwar politisch, aber ich denke, wegen des Alters von 45 Jahren läuft das eher unter "historisch".
https://www.youtube.com/watch?v=H8uNXbuSIUI
https://www.youtube.com/watch?v=ujVMZSSZtb4
https://www.youtube.com/watch?v=H8uNXbuSIUI
https://www.youtube.com/watch?v=ujVMZSSZtb4
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mokka
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Hier mal ein wenig bekanntes Werk von Ulrich Damrau (ca. Mitte der 1980er Jahre) aus dem Europa-Park. Wenig bekannt deshalb, weil es im Treppenaufgang des Verwaltungsgebäudes zu finden ist, und daher für den normalen Besucher nicht zu sehen ist.
Das Bild "Nächtliches Volksfest" soll die verschiedenen Aktivitäten der Firma Mack im Wagen- und Karussellbau über Generationen hinweg symbolisieren.
Im Buch "Europa-Park Freizeit und Kultur" von Dr. Willi Thoma (1986) steht u.a. über dieses Bild:
"Als Malgrund wurde ein geschmeidiger Gipsgrund aus einer speziellen Mischung aufgebracht und entsprechend der gestalterischen Absicht durch vertikale, vergoldete Nuten in Streifen geteilt. So wurde die Höhe der Fläche optisch betont. Die in Gelb- und Rottönen bis zum dunklen Braun-Violett gehaltene Gestaltung wurde in Öllasur-Technik ausgeführt und die Farbe zum größten Teil in den Untergrund eingerieben. Es ergab sich eine interessante, matte Oberfläche, die den Bildgrund nicht von der Luftzufuhr abschirmt. Das reine Farbpigment an der Oberfläche gibt dem Bild eine besondere Leuchtkraft."
Die Bilder sind vom Europa-Park. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Unternehmenskomunikation des EP, die auf meine Anfrage hin die Fotos machte und mir zur Verfügung stellte und die Veröffentlichung erlaubte.
Das Bild "Nächtliches Volksfest" soll die verschiedenen Aktivitäten der Firma Mack im Wagen- und Karussellbau über Generationen hinweg symbolisieren.
Im Buch "Europa-Park Freizeit und Kultur" von Dr. Willi Thoma (1986) steht u.a. über dieses Bild:
"Als Malgrund wurde ein geschmeidiger Gipsgrund aus einer speziellen Mischung aufgebracht und entsprechend der gestalterischen Absicht durch vertikale, vergoldete Nuten in Streifen geteilt. So wurde die Höhe der Fläche optisch betont. Die in Gelb- und Rottönen bis zum dunklen Braun-Violett gehaltene Gestaltung wurde in Öllasur-Technik ausgeführt und die Farbe zum größten Teil in den Untergrund eingerieben. Es ergab sich eine interessante, matte Oberfläche, die den Bildgrund nicht von der Luftzufuhr abschirmt. Das reine Farbpigment an der Oberfläche gibt dem Bild eine besondere Leuchtkraft."
Die Bilder sind vom Europa-Park. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die Unternehmenskomunikation des EP, die auf meine Anfrage hin die Fotos machte und mir zur Verfügung stellte und die Veröffentlichung erlaubte.
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Skerpla
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Vielen Dank für deine Mühe hinter dem Bild, mir war nicht bekannt, dass selbst in der Verwaltung noch solche Relikte zu finden sind. Darf ich das Bild von dir aus für unseren Instagram-Kanal verwenden?
Die Nutzung würde ich selbstverständlich auch nochmal mit dem Europa-Park selbst abklären.
Die Nutzung würde ich selbstverständlich auch nochmal mit dem Europa-Park selbst abklären.
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mokka
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Natürlich kannst du es verwenden. Es gab übrigens noch ein zweites Bild, aber das viel wohl einem Umbau des Verwaltungsgebäudes zum Opfer.
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mokka
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Es gibt zwar einige diverse Artikel des EP über Ulrich Damrau, z.B. in emotional pur, Kunst und Künstler im Europa-Park oder Europa-Park - Freizeit und Kultur. Aber von Damrau hat man eigentlich nie etwas gelesen oder gehört, mal von ein oder zwei Fernsehbeiträgen abgesehen. Daher freut es mich besonders, dass ich durch viel Glück an die Niederschrift (Kopie) einer Rede von Damrau gekommen bin. Der Anlass der Rede ist kein geringerer als die Einweihungsfeier von "Piraten in Batavia" im EP am 6. Juni 1987. Ich hoffe, dem ein oder anderen "EP-Historiker" gefällt es.
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mokka
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Tausendundeine Nacht
In den Jahren 1969 und 1970 strahlte das ZDF seine damals teuerste Eigenproduktion (2 Mio. DM) aus: Die 6-teilige Serie "Tausendundeine Nacht - Orientalischer Bilderbogen". In den Hauptrollen Vera Tschechowa und Siegfried Rauch. In Nebenrollen u.a. Hannelore Elsner und Fritz Wepper. Immerhin wird Ulrich Damrau hier sogar genannt: "Szenenbild: U. Damrau".
Bildquelle: von mir abfotografiert aus der Fernsehzeitschrift "GONG" Nr. 3/1969
In einer Fernsehsendung zeigte Damrau auf einem Artwork den Basar. Er war da ziemlich stolz darauf, auch wie die Kamaras da durchfahren konnten. Auf dem folgenden Bild ist leider nur wenig vom Basar im Hintergrund zu erkennen:
Bildquelle: von mir abfotografiert aus der Fernsehzeitschrift "GONG" Nr. 3/1969
Ich vermute mal, dass wir solche Produktionen - trotz der vielen Stars - nie mehr sehen werden. Schade drum.
In den Jahren 1969 und 1970 strahlte das ZDF seine damals teuerste Eigenproduktion (2 Mio. DM) aus: Die 6-teilige Serie "Tausendundeine Nacht - Orientalischer Bilderbogen". In den Hauptrollen Vera Tschechowa und Siegfried Rauch. In Nebenrollen u.a. Hannelore Elsner und Fritz Wepper. Immerhin wird Ulrich Damrau hier sogar genannt: "Szenenbild: U. Damrau".
Bildquelle: von mir abfotografiert aus der Fernsehzeitschrift "GONG" Nr. 3/1969
In einer Fernsehsendung zeigte Damrau auf einem Artwork den Basar. Er war da ziemlich stolz darauf, auch wie die Kamaras da durchfahren konnten. Auf dem folgenden Bild ist leider nur wenig vom Basar im Hintergrund zu erkennen:
Bildquelle: von mir abfotografiert aus der Fernsehzeitschrift "GONG" Nr. 3/1969
Ich vermute mal, dass wir solche Produktionen - trotz der vielen Stars - nie mehr sehen werden. Schade drum.
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mokka
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Mosaik
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
"Mosaik - Das Magazin für die ältere Generation", so nannte sich das ZDF-Magazin, dass von 1969 bis 1991 an verschiedenen Sendeplätzen, von 1984 an aber immer wöchentlich am Sonntag Vormittag ausgestrahlt wurde. Zielgruppe war - wie der Titel schon vermuten lässt - die ältere Generation. In 45 Minuten wurden in verschiedenen Beiträgen Themen wie Hand- und Gartenarbeit, Verbrauchertipps, Geschichtliches oder Porträts älterer Menschen gezeigt. Eines dieser Porträts war einem ganz besonders umtriebigen Senior gewidmet:
Thema in der Sendung am 28.05.1989 war in einem 10-minütigen Beitrag Ulrich Damrau!
Die Redakteurin Christine Seeger besuchte ihn im Europa-Park - wohl schon 1988 - und unterhielt sich mit ihm über seine Arbeit im Park. Der Beitrag hatte auch den passenden Titel: "Neue Räume für Träume".
Die Sendung darf ich nicht veröffentlichen, aber mit Erlaubnis des ZDF und des EP darf ich hier 3 Screenshots einstellen.
Der Beitrag beginnt mit schönen Szenen aus der noch neuen Attraktion "Piraten aus Batavia". Dann sieht man Damrau, wie er stolz durch den eben fertig gestellten Themenbereich "England" schreitet. Anschließend steht er im Restaurant "Petit France" und erklärt recht detailreich, wie er dieses Restaurant nach seinen Vorstellungen umgestaltete. Absolut sehens- und hörenswert, dies einmal von ihm persönlich vermittelt zu bekommen:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
Dann steht Damrau mitten in "Italien" und erklärt, dass ihm Freizeitparks eigentlich "zu primitiv" sind. Daher versuche er hier in diesem Park ganz unterschwellig den Leuten beizubringen, das Gefühl für Form und Farbe zu bekommen. Nach einem kurzen Ausflug nach "Holland" sitzt er schließlich mit Christine Seeger zusammen im Schloßpark. Im Gespräch blickt er zurück auf seine lange Theaterzeit bis hin zu den Fernsehproduktionen für das ZDF. Besonders hebt er seine Zusammenarbeit mit Caspar Neher hervor, den damals wohl berühmtesten Bühnenbildner im deutschsprachigen Raum. Damrau schien recht stolz auf seine Arbeit gewesen zu sein, ohne dabei überheblich zu wirken:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
Ziemlich spannend dann die nächste Szene, in der Ulrich Damrau mit Roland Mack über die Gestaltung des neuen Themenbereichs "Frankreich" diskutiert. Interessant ist, dass Damrau hier moderne Gebäude haben wollte, passend zur Eurosat. Hier konnte er sich offensichtlich nicht durchsetzen. Überzeugt wirkte Damrau auf dem folgenden Screenshot nicht, aber typisch, dass er dann das beste daraus machte:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
In der letzten Szene sieht man Damrau mit einem Mitarbeiter in der Malerwerkstatt bei der Arbeit. Auf die letzte Frage wie lange er noch diese 12-Stundentage machen will antwortet er: "Wenn einem nichts mehr einfällt, dann ist es vorbei...".
Fazit: Nur 10 Minuten, aber vollgepackt mit Infos über und vor allem von Ulrich Damrau. Eine qualifizierte Redakteurin und tolle Bilder. Ein sehr schöner Beitrag.
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
"Mosaik - Das Magazin für die ältere Generation", so nannte sich das ZDF-Magazin, dass von 1969 bis 1991 an verschiedenen Sendeplätzen, von 1984 an aber immer wöchentlich am Sonntag Vormittag ausgestrahlt wurde. Zielgruppe war - wie der Titel schon vermuten lässt - die ältere Generation. In 45 Minuten wurden in verschiedenen Beiträgen Themen wie Hand- und Gartenarbeit, Verbrauchertipps, Geschichtliches oder Porträts älterer Menschen gezeigt. Eines dieser Porträts war einem ganz besonders umtriebigen Senior gewidmet:
Thema in der Sendung am 28.05.1989 war in einem 10-minütigen Beitrag Ulrich Damrau!
Die Redakteurin Christine Seeger besuchte ihn im Europa-Park - wohl schon 1988 - und unterhielt sich mit ihm über seine Arbeit im Park. Der Beitrag hatte auch den passenden Titel: "Neue Räume für Träume".
Die Sendung darf ich nicht veröffentlichen, aber mit Erlaubnis des ZDF und des EP darf ich hier 3 Screenshots einstellen.
Der Beitrag beginnt mit schönen Szenen aus der noch neuen Attraktion "Piraten aus Batavia". Dann sieht man Damrau, wie er stolz durch den eben fertig gestellten Themenbereich "England" schreitet. Anschließend steht er im Restaurant "Petit France" und erklärt recht detailreich, wie er dieses Restaurant nach seinen Vorstellungen umgestaltete. Absolut sehens- und hörenswert, dies einmal von ihm persönlich vermittelt zu bekommen:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
Dann steht Damrau mitten in "Italien" und erklärt, dass ihm Freizeitparks eigentlich "zu primitiv" sind. Daher versuche er hier in diesem Park ganz unterschwellig den Leuten beizubringen, das Gefühl für Form und Farbe zu bekommen. Nach einem kurzen Ausflug nach "Holland" sitzt er schließlich mit Christine Seeger zusammen im Schloßpark. Im Gespräch blickt er zurück auf seine lange Theaterzeit bis hin zu den Fernsehproduktionen für das ZDF. Besonders hebt er seine Zusammenarbeit mit Caspar Neher hervor, den damals wohl berühmtesten Bühnenbildner im deutschsprachigen Raum. Damrau schien recht stolz auf seine Arbeit gewesen zu sein, ohne dabei überheblich zu wirken:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
Ziemlich spannend dann die nächste Szene, in der Ulrich Damrau mit Roland Mack über die Gestaltung des neuen Themenbereichs "Frankreich" diskutiert. Interessant ist, dass Damrau hier moderne Gebäude haben wollte, passend zur Eurosat. Hier konnte er sich offensichtlich nicht durchsetzen. Überzeugt wirkte Damrau auf dem folgenden Screenshot nicht, aber typisch, dass er dann das beste daraus machte:
Bildquelle: © ZDF/Mosaik / Screenshot von mir
In der letzten Szene sieht man Damrau mit einem Mitarbeiter in der Malerwerkstatt bei der Arbeit. Auf die letzte Frage wie lange er noch diese 12-Stundentage machen will antwortet er: "Wenn einem nichts mehr einfällt, dann ist es vorbei...".
Fazit: Nur 10 Minuten, aber vollgepackt mit Infos über und vor allem von Ulrich Damrau. Eine qualifizierte Redakteurin und tolle Bilder. Ein sehr schöner Beitrag.
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Skerpla
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Was für eine tolle Zusammenfassung, vielen Dank! Gibt es einen legalen Weg, heute noch an diese Sendung zu gelangen, abgesehen von einer Anfrage beim Sender selbst?
Schade, dass ich die Zeit mit Ulrich Damrau nicht mehr erlebt habe. In Fankreisen wäre er sicher ein spanneder Gesprächspartner für seine bisherigen und zukünftigen Visionen gewesen. Stellt euch nur mit ihm eine Baudoku zu den Themenbereichen seiner Zeit vor.
Schade, dass ich die Zeit mit Ulrich Damrau nicht mehr erlebt habe. In Fankreisen wäre er sicher ein spanneder Gesprächspartner für seine bisherigen und zukünftigen Visionen gewesen. Stellt euch nur mit ihm eine Baudoku zu den Themenbereichen seiner Zeit vor.
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mokka
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Nein, das geht nur direkt beim Sender.
Damrau hat mal in irgendeinem Beitrag erzählt, dass er gerne auch mit Besuchern durch den Park laufen würde und ihnen die Themenbereiche erklären möchte. Also ähnlich eines Stadtführers. Aber so umtriebig Damrau auch war, manches hat er eben nur mal erwähnt aber nie umgesetzt, so auch z.B. seine Idee, über seine Arbeit ein Buch schreiben zu wollen.
Damrau hat mal in irgendeinem Beitrag erzählt, dass er gerne auch mit Besuchern durch den Park laufen würde und ihnen die Themenbereiche erklären möchte. Also ähnlich eines Stadtführers. Aber so umtriebig Damrau auch war, manches hat er eben nur mal erwähnt aber nie umgesetzt, so auch z.B. seine Idee, über seine Arbeit ein Buch schreiben zu wollen.
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MineTrainFan
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Das wäre ein spannendes Buch geworden! Schade, dass es nie dazu kam. Auch von Richard Schmidt und Gottlieb Löffelhardt (Phantasialand) hätte ich mir mehr Dokumaterial gewünscht. 
Aber interessant diese ganzen Schmuckstücke. Man merkt, so ein Park ist eine Zusammenarbeit mit vielen Kompromissen. Frankreich mit dem modernen Look hätte mich schon sehr interessiert.
Aber interessant diese ganzen Schmuckstücke. Man merkt, so ein Park ist eine Zusammenarbeit mit vielen Kompromissen. Frankreich mit dem modernen Look hätte mich schon sehr interessiert.
Lieblingsachterbahn-/Attraktion: Colorado Adventure 
Colorado Adventure lässt nicht nur die Herzen der Wild-West-Fans schneller schlagen!
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mokka
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Im Jahr 2000 eröffnete im Europa-Park das Globe Theater. Kein Neubau, sondern ein zuvor in der Schweiz stehender (kleinerer) Nachbau des Londoner Originals von 1599. Zusammen mit schweizer Experten wurde das Globe in der Schweiz ab- und im Europa-Park wieder genauso aufgebaut. Genauso? Nicht ganz, denn für einen Theatermann wie Ulrich Damrau wäre es wohl unvorstellbar gewesen, an so einem berühmten Theater - noch dazu mit Bezug zu William Shakespeare - nicht selbst Hand anzulegen. Und so schuf Damrau persönlich den "Himmel", der sich über der Bühne befindet. Das Bild (von mir) ist Dank der Scheinwerfer nicht besonders gut, aber man erkennt immerhin die Decke. Das Foto ist direkt von der Bühne nach oben fotografiert.
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mokka
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Der verschwundene Brunnen
Wer den neu gestalteten Platz vor dem Rathaus betrachtet, wird feststellen, dass dieser etwas kahl aussieht (Bild von mir):
Vor der Umgestaltung gab es hier einen Brunnen, den Franz Mack 2001 anlässlich seines 80. Geburtstages der Gemeinde Rust stiftete. Entworfen und gestaltet wurde der "Europabrunnen" von Ulrich Damrau. Die folgenden zwei Bilder sind von mir aus dem EP-Magazin von 2002 abfotografiet:
Der Text aus dem damaligen EP-Magazin:
Fünf Säulen erheben sich über der Landkarte Europas. Das Wasser fließt an den Säulen entlang und umspült den Kontinent. Was wir hier beschreiben, ist der neue Europabrunnen, den Ehrenbürger Franz Mack der Gemeinde Rust gestiftet hat. Der Künstler Ulrich Damrau möchte mit den fünf Säulen die fünf Kräfte symbolisieren, die Europa zusammenhalten: Wirtschaft, Forschung, Ökologie, Kultur und Politik.
Im Zuge der Umbauarbeiten wurde der Brunnen eingelagert. Auf Anfrage teilte mir die Gemeinde mit, dass noch kein geeigneter Standort für den Brunnen gefunden wurde. Ich bin gespannt, was sich hier ergibt und hoffe, dass man irgendwann einen würdigen Platz findet.
Wer den neu gestalteten Platz vor dem Rathaus betrachtet, wird feststellen, dass dieser etwas kahl aussieht (Bild von mir):
Vor der Umgestaltung gab es hier einen Brunnen, den Franz Mack 2001 anlässlich seines 80. Geburtstages der Gemeinde Rust stiftete. Entworfen und gestaltet wurde der "Europabrunnen" von Ulrich Damrau. Die folgenden zwei Bilder sind von mir aus dem EP-Magazin von 2002 abfotografiet:
Der Text aus dem damaligen EP-Magazin:
Fünf Säulen erheben sich über der Landkarte Europas. Das Wasser fließt an den Säulen entlang und umspült den Kontinent. Was wir hier beschreiben, ist der neue Europabrunnen, den Ehrenbürger Franz Mack der Gemeinde Rust gestiftet hat. Der Künstler Ulrich Damrau möchte mit den fünf Säulen die fünf Kräfte symbolisieren, die Europa zusammenhalten: Wirtschaft, Forschung, Ökologie, Kultur und Politik.
Im Zuge der Umbauarbeiten wurde der Brunnen eingelagert. Auf Anfrage teilte mir die Gemeinde mit, dass noch kein geeigneter Standort für den Brunnen gefunden wurde. Ich bin gespannt, was sich hier ergibt und hoffe, dass man irgendwann einen würdigen Platz findet.
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Skerpla
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Könnte man diesen Brunnen nicht auf dem Mitarbeitercampus zwischen dem Ortskern und Rulantica aufstellen? Viele Orte fallen mir nicht ein, aber es ist schade, ihn nirgends sehen zu können. Wann wurde der Brunnen denn abgebaut?
Vielen Dank nochmals für die vielen Recherchen rund um die Vergangenheit, ich finde das unglaublich wertvoll und interessant!
Vielen Dank nochmals für die vielen Recherchen rund um die Vergangenheit, ich finde das unglaublich wertvoll und interessant!
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mokka
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Die Umbauphase müsste 2017 begonnen worden sein. In dem Bereich den du nanntest passiert ja recht viel. So in etwa Schule - Sporthalle - neues MA-Wohnheim. Wer weiß?
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mokka
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Woyzeck
Ein kleines Büchlein fiel mir vor ein paar Tagen in die Hände. Das Bühnenstück "Woyzeck" von Georg Büchner (alle Bilder von mir, wenn nicht anders angegeben):
Es stammt aus dem Jahr 1955 und enthält Regieanweisungen von Karl Zuchardt. Aber auch Ulrich Damrau ist vertreten, denn er steuerte mehrere Bühnenbilder und Figurinen bei:
Das Büchlein ist sehr interessant, weil es erklärt, wie Schauspieler Mimik und Gesten auf der Bühne einsetzen, um den wenigen Text besonders hervorzuheben. Für Damrau war es die Anforderung, die "Sparsamkeit, Knappheit und Gedrungenheit" der Sprache auch auf das Bühnenbild zu übertragen. Als Beispiel sein Bühnenbild für die 1. Szene: Ein karger Raum in dem der Soldat Woyzeck seinen Hauptmann rasiert. Der Scheinwerfer imitiert das Sonnenlicht, dass durch das Fenster fällt und die Szene genau dort ausleuchtet:
Unter den Figurinen ist dieses Bild interessant:
Der typische Zeichenstil Damraus fällt sofort auf. Schaut man sich die Hauptfiguren an, Woyzeck (links) und Marie (Mitte), und vergleicht diese mit Damraus Artwork des 40 Jahre später entstandenen Themenbereich Spanien ist die Ähnlichkeit mit den markierten Personen frappierend (Bild von @Skerpla in diesem Forum):
Das Thema Bühnenbild hat Damrau auch im Europa-Park nie ganz losgelassen. Er müsste auch das ein oder andere Bühnenbild für Shows entworfen haben. Sicher weiß ich es nur von der Show "La Luna" von 1994 im Barocktheater.
Beim lesen von "Woyzeck" fielen mir sofort die "Piraten in Batavia" ein. Zwar sind die Szenen nicht karg, sondern eher übbig, aber die zumeist nur ein oder zwei Sätze sprechenden Animatronics, müssen den in nur wenigen Sekunden vorbeifahrenden Besuchern eine Szene auf den Punkt "erklären".
Ein kleines Büchlein fiel mir vor ein paar Tagen in die Hände. Das Bühnenstück "Woyzeck" von Georg Büchner (alle Bilder von mir, wenn nicht anders angegeben):
Es stammt aus dem Jahr 1955 und enthält Regieanweisungen von Karl Zuchardt. Aber auch Ulrich Damrau ist vertreten, denn er steuerte mehrere Bühnenbilder und Figurinen bei:
Das Büchlein ist sehr interessant, weil es erklärt, wie Schauspieler Mimik und Gesten auf der Bühne einsetzen, um den wenigen Text besonders hervorzuheben. Für Damrau war es die Anforderung, die "Sparsamkeit, Knappheit und Gedrungenheit" der Sprache auch auf das Bühnenbild zu übertragen. Als Beispiel sein Bühnenbild für die 1. Szene: Ein karger Raum in dem der Soldat Woyzeck seinen Hauptmann rasiert. Der Scheinwerfer imitiert das Sonnenlicht, dass durch das Fenster fällt und die Szene genau dort ausleuchtet:
Unter den Figurinen ist dieses Bild interessant:
Der typische Zeichenstil Damraus fällt sofort auf. Schaut man sich die Hauptfiguren an, Woyzeck (links) und Marie (Mitte), und vergleicht diese mit Damraus Artwork des 40 Jahre später entstandenen Themenbereich Spanien ist die Ähnlichkeit mit den markierten Personen frappierend (Bild von @Skerpla in diesem Forum):
Das Thema Bühnenbild hat Damrau auch im Europa-Park nie ganz losgelassen. Er müsste auch das ein oder andere Bühnenbild für Shows entworfen haben. Sicher weiß ich es nur von der Show "La Luna" von 1994 im Barocktheater.
Beim lesen von "Woyzeck" fielen mir sofort die "Piraten in Batavia" ein. Zwar sind die Szenen nicht karg, sondern eher übbig, aber die zumeist nur ein oder zwei Sätze sprechenden Animatronics, müssen den in nur wenigen Sekunden vorbeifahrenden Besuchern eine Szene auf den Punkt "erklären".
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Türkei
Von 1955 bis 1962 arbeitete Ulrich Damrau in der Türkei. Er war dort Ausstattungsleiter am Türkischen Staatstheater Ankara und Dozent am Staatlichen Konservatorium Ankara. Darüber hinaus soll er auch als Innenarchitekt für mehrere Theater tätig gewesen sein. Viel mehr weiß man aus dieser Zeit aber nicht. Um so schöner ist es, auch mal eine Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters in Ankara über Damrau zu lesen.
Im Jahr 2008 veröffentlichte die Online-Ausgabe der Zeitung Hürriyet einen Artikel über Osman Şengezer. Er war fast ein halbes Jahrhundert Bühnen- und Kostümbildner an der Nationaloper und im Ballett. Die ersten Jahre seines Berufslebens verbrachte er noch unter der Regie von Ulrich Damrau. Zu ihm steht in dem Artikel:
Er war Assistent des legendären deutschen Dekorateurs Ulrich Damrau in den ersten Jahren seines Berufslebens. "Das Treffen und Arbeiten mit Damrau war die großartigste Erfahrung, die ich je haben konnte", sagte er.
Quelle: https://www.hurriyet.com.tr/gundem/magi ... e-10448607
Es ist erstaunlich und schön zugleich, welch hohe Reputation Damrau auch im Ausland genoss.
Von 1955 bis 1962 arbeitete Ulrich Damrau in der Türkei. Er war dort Ausstattungsleiter am Türkischen Staatstheater Ankara und Dozent am Staatlichen Konservatorium Ankara. Darüber hinaus soll er auch als Innenarchitekt für mehrere Theater tätig gewesen sein. Viel mehr weiß man aus dieser Zeit aber nicht. Um so schöner ist es, auch mal eine Aussage eines ehemaligen Mitarbeiters in Ankara über Damrau zu lesen.
Im Jahr 2008 veröffentlichte die Online-Ausgabe der Zeitung Hürriyet einen Artikel über Osman Şengezer. Er war fast ein halbes Jahrhundert Bühnen- und Kostümbildner an der Nationaloper und im Ballett. Die ersten Jahre seines Berufslebens verbrachte er noch unter der Regie von Ulrich Damrau. Zu ihm steht in dem Artikel:
Er war Assistent des legendären deutschen Dekorateurs Ulrich Damrau in den ersten Jahren seines Berufslebens. "Das Treffen und Arbeiten mit Damrau war die großartigste Erfahrung, die ich je haben konnte", sagte er.
Quelle: https://www.hurriyet.com.tr/gundem/magi ... e-10448607
Es ist erstaunlich und schön zugleich, welch hohe Reputation Damrau auch im Ausland genoss.