Europa-Park-Gründer Mack für Gespräche mit der AfD

[mokka]

Ein Interview des "Südkurier" mit Roland Mack zum Thema AfD. Ich habe hier allerdings nur den Artikel aus der BZ:

https://www.badische-zeitung.de/europa- ... it-der-afd

Ich will hier keine politische Diskussion auslösen, aber meine Meinung dazu: Ich wäre froh, wenn man die AfD wieder zurückdrängen könnte. In den letzten über 10 Jahren hat man es aber mit Ausgrenzung und Brandmauer geschafft, dass die Putinfreunde sich in dieser Zeit verfünftfach (!) haben. Daher finde ich den Ansatz von Roland Mack richtig, zumindest bis zu einem gewissen Punkt mit diesen Leuten zu diskutieren, da sie sich im Moment in ihrer Opferrolle recht wohl fühlen.

[Omega]

Ein weiterer alter, weißer Mann, der nichts begriffen hat. Jedes Gespräch mit der AfD rückt deren Aussagen mehr ins sagbare und legitimiert eine menschenverachtende Politik. So werden schleichend immer mehr extremistische Aussagen als politische Optionen wahrgenommen, die gar nicht so schlimm sind.
Sowas von einem Unternehmer, dessen Firma maßgeblich auf Arbeitskräfte aus dem Ausland angewiesen ist.
Zum Glück gab's bisher noch keine neuen Resortpässe, den Kauf hätte ich jetzt bereut. Muss mir sehr genau überlegen, ob ich den Park unter diesen Umständen noch besuchen möchte.

[mokka]

Weil das bisher mit dem ausgrenzen so gut funktioniert hat?
Wie stark soll denn die AfD dadurch noch werden.
Ich halte den Vorschlag von Roland Mack, einen anderen Weg zu finden völlig legitim.

[Jokie]

Dann lassen wir die blau-braunen einfach mal regieren, was soll schon passieren? Hatten wir schon einmal, war Kacke. Die Untertreibung des Jahrhunderts.
Ich finde es krass, dass Roland Mack hier keine klare Kante gezeigt hat. Es lässt tief blicken und mich an meinen Europa-Park-Besuchen zweifeln. Nie wieder ist jetzt!

[Morrrpheus]

Weil das bisher mit dem ausgrenzen so gut funktioniert hat?
Wie stark soll denn die AfD dadurch noch werden.
Ich halte den Vorschlag von Roland Mack, einen anderen Weg zu finden völlig legitim.

Nur hier noch eine Anmerkung auch wenn es vermutlich zu politisch wird:
Es gab Zeiten, da wurde die AfD weiter abgeschnitten und nicht alle Ihre Positionen übernommen, dabei wurde ihr Anteil minimiert.
Hier mal ein Link zur Statistik zur Sonntagsfrage der letzten Jahre:
https://de.statista.com/statistik/daten ... zeitreihe/

Ganz grob und vermutlich zu politisch angehaucht: Seit dem die CDU beschlossen hat, sich selbst weiter rechts einzuordnen und gegen die Grünen zu wettern hat die AfD ihren Höhenflug begonnen.
Zu Beginn von Corona hat man es auf jeden Fall schon mal geschafft, die AfD fasst zu halbieren.

Ich bin aktiver Christ, das was die CxU im Augenblick macht, hat aber mit dem C gar nichts mehr zu tun.
Unter Merkel war dies noch anders.

Warum sich die Politik so dagegen sträubt ein Prüfverfahren zu starten kann ich nicht verstehen.

Ich bin aber auch der Meinung: Mit jeder weiteren Diskussion werden Dinge öffentlich gesagt, die früher nicht sagbar waren (aus gutem Grund), immer mehr Dinge werden Normalisiert!
Und das schlimme ist, dass Menschen, die sich dagegen auflehnen und friedlich Demonstrieren negativ dargestellt werden, denunziert und kriminalisiert werden. Und das eben nicht nur von der AfD selbst!

Es sollte uns zu denken geben, dass Zeitzeugen nach dem 2. Weltkrieg es auch so sehen und gesehen haben: Man muss sich dem Faschismus entgegen stellen.

Wenn bei Parteitagen ganz offen von Millionenfacher Remigration gesprochen wird, und es gar nicht so viele Menschen in Deutschland gibt mit unklarem Status, dann muss das doch einen Wachrütteln. Wenn eine Alice Weidel im Bundestag selbst sagt, dass sie die einzige Partei sind mit einer feststehenden Leitung in die USA zu Trump aber vor allem auch nach Moskau zu Putin, dann muss das einen doch zu denken geben, ob die Tatsächlich eine Alternative für Deutschland sind und das beste für Deutschland wollen.

Man darf die Erzählungen dieser Partei nicht unkommentiert weiter tragen. Man darf mit den Menschen sprechen, die diese Partei wählen, auf jeden Fall, aber man darf den Verantwortlichen dort keine Bühne mehr geben. Und ja, meiner Meinung nach, darf man nicht mit denen zusammen Abstimmen, bzw. einkalkulieren, dass man nur mit den Stimmen der AfD gewinnen kann.

Und nein, ich bin kein Fan von: Lasst die sich selbst entzaubern. Hatten wir schon mal, war eine schlechte Idee!

[mokka]

Friedliche Demonstrationen sind doch völlig in Ordnung und Begrüßenswert. Aber es gab an diesem Wochenende eine Demo gegen die AfD. Ergebnis: Steine- und Flaschenwürfe und über 50 verletzte Polizisten. Da stellt sich jetzt die Frage, wem nützt das? Das ist Wasser auf die Mühlen der AfD!
So kann es nicht weitergehen. Genau darüber hat sich Roland Mack Gedanken gemacht. Ich finde es absurd, wenn er deswegen gleich wieder in die rechte Ecke gestellt wird.

Und zu der Aussage "das hatten wir schon mal": Ja, das hatten wir schon mal und haben es wieder, dass Juden in Deutschland bespuckt und geschlagen werden, dass versucht wird, ihnen den Zugang zu Universitäten zu verwehren und sie in manchen Städten keine Kippa tragen können. Wenn ich in unsere Synagoge gehe ist dort immer Polizei vor Ort! Ich kann sagen: Die sind weniger wegen den rechten Deppen da, sondern vor allem wegen Islamisten und den linken Deppen.

Wo ist da der Aufschrei der Linken? Etwas versöhnliches zum Schluss: wir ziehen alle an einem Strang. Wir sind daran interessiert, die Demokratie zu bewahren und zu stärken. Das sollte aber immer mit friedlichen Mitteln geschehen. Wenn jemand dies mit weniger Konfrontation, sondern auf diplomatischer Weise versucht, sollte das respektiert werden und nicht mit "alter weißer Mann" ins lächerliche gezogen werden.

[jens27]

Diplomatische Lösungen aus der demokratisch denkenden Mitte der Gesellschaft sind aus meiner sich auch der richtige Weg. Extremismus, egal aus welcher Richtung, darf in einer freiheitlichen, demokratischen Gesellschaft keinen Platz haben.

[Jokie]

Das große Problem ist, dass man mit dieser "Partei" nicht normal reden kann. Da diskutiert man nicht einmal auf gleicher faktischer Ebene. Wenn da Fakten schon geleugnet werden, wie will man da irgendwelchen Konsens herstellen? Verschwendete Lebenszeit. Und genau deshalb braucht man nicht mit dieser Partei reden. Sie ist zutiefst antidemokratisch und gehört verboten, da sie sich gegen das Grundgesetz und die Demokratie stellt.

Mit manchen Protestwählern kann man vielleicht reden, aber Herr Dr. Mack hat sich da einfach äußerst ungeschickt ausgedrückt. Es wäre ein leichtes gewesen an der Stelle nochmal klar zu stellen, welche Werte er vertritt als Geschäftsführer des EUROPA-Parks. Vielleicht war es aber auch Absicht und man möchte sich alle Möglichkeiten offen halten, wenn diese "Partei" in Zukunft doch mal was zu sagen hätte. Da wünscht man sich als Fan doch eine klarere Haltung, wie z.B. von Rossmann praktiziert. Aber man möchte offensichtlich keinen zahlenden Kunden verprellen. Hauptsache der Rubel rollt. Und da wären wir wieder bei den blau-braunen Spinnern.

[mokka]

Roland Mack kongretisiert seine Aussage zu Gesprächen mit der AfD in der BZ:

https://www.badische-zeitung.de/europa- ... d-sprechen

Er betonte nochmals, dass man "miteinander reden" muss, "über Positionen, über Sorgen, über Überzeugungen". Er betonte aber auch, nie mit AfD-Politikern gesprochen zu haben und auch "kein Interesse und keine Veranlassung" dazu habe.

[Uwe]

Das artet hier bestimmt schnell aus...

Egal, welche Meinungen hier vertreten werden, bitte lasst doch politische Diskussion außerhalb dieses Forums!

[Omega]

Danke fürs teilen, leider ist der Artikel hinter einer Paywall.

Radio Regenbogen berichtet auch kurz:
https://www.regenbogen.de/nachrichten/d ... n-sprechen
Scheint jetzt so, als meine er für sich persönlich eher, man müsse weiterhin mit den Wählern sprechen, nicht aber mit der AfD selbst.

Etwas schade finde ich noch, dass er zu dieser Korrektur erst gekommen ist, nachdem öffentliche Kritik an seiner ersten Aussage geäußert wurde, aber grundsätzlich bin ich jetzt auch wieder versöhnlich gestimmt. Er hat seinen Fehler eingesehen und korrigiert.

Insofern nehme ich auch meine Aussage zum alten, weißen Mann zurück und erkenne an, dass er bereit ist, seinen Standpunkt zu ändern und erkenne seine Fähigkeit zu Selbstreflexion und Fehlermanagement an.
Dann kann ich ja auch weiterhin mit gutem Gewissen den Europa-Park besuchen.

[mokka]

Mit ein bisschen Wohlwollen hätte man die Aussage von Roland Mack bereits bei seinem ersten Interview richtig verstehen können. Wenn man denn wollte. Aber mit absichtlichem Mißverstehen lässt sich viel besser eine schöne künstliche Aufgeregtheit produzieren. Die sogenannten "Ultras" mit ihren verbalen Entgleisungen ("Verpiss dich") werden sich wohl kaum rechtfertigen müssen.

[Jokie]

Roland Mack steht seit über 50 Jahren in der Öffentlichkeit. Er sollte wissen, wie er unmissverständlich formuliert, insbesondere bei so heiklen Themen wie diesem hier.
Ich sehe übrigens nirgendwo, dass er einen Fehler eingesehen hätte. Ich sehe ein Statement, das gerade so viel zurücknimmt wie es sein muss, dass sich einige beruhigt sehen und andere nicht vor den Kopf gestoßen fühlen. Beschwichtigung, Zurückrudern und Beruhigung sehe ich dort - keine klare Kante, die es gegenüber dieser "Partei" benötigt.
Ein bisschen Kritik kann und muss sich auch ein Roland Mack anhören. Er wird es verkraften können und benötigt keine Huldigung oder Mitleid hier.

[mokka]

Das hat doch nichts mit "Huldigung" zu tun. Wenn ich eine ähnliche Meinung wie Roland Mack habe, vertrete ich diese auch. Gestern habe ich in meiner Lokalzeitung ein sehr interessantes Interview mit dem Psychiater und Theologen Manfred Lütz gelesen. Es ging um den beschämenden Umgang mit Thomas Gottschalk und um das absichtliche missverstehen. Als Beispiel brachte er auch die Aussage von Friedrich Merz zum Thema "Stadtbild". Dies trifft für mich auch eins zu eins auf die Aussage von Roland Mack zu:

"Dabei hätte man mit ein bisschen Wohlwollen verstehen können, was er da wirklich meinte. Was wollen wir denn für Politiker haben? Welche, die immer aalglatt formulieren? Was wollen wir für Entertainer haben? Welche, die stets perfekt sind?"

Eigentlich sollte man wissen, dass ein Unternehmer, der Artisten, Künstler und Mitarbeiter aus der ganzen Welt beschäftigt, dessen Park Menschen aus der ganzen Welt besuchen und dessen Park-Philosophie das "Vereinte Europa" ist, keine rechte Ideologie verfolgt. Aber ebenso sollte man ihm abnehmen, dass er keine tiefen Gräben in unserer Gesellschaft möchte.

[Jokie]

Absichtliches Missverstehen? Das finde ich frech. Und du vermischst hier massiv Dinge, die nichts mit dem Europa-Park zu tun haben.

Thomas Gottschalk hat seine Karriere zu spät beendet und ist mit seinem Humor und Umgang mit Frauen in den 80ern oder 90ern stehen geblieben. Ansonsten wünscht ihm doch jeder gesundheitlich nur das Beste - zu dem Zeitpunkt der Bambi-Verleihung wusste man davon aber noch nichts. Und die Kritik dort war definitiv berechtigt. Da hat er sich komplett unprofessionell verhalten.

Über unseren Populisten-Kanzler brauchen wir nicht zu reden. Es geht auch nicht um aalglatte Politiker. Jeder Mensch, auch ein Politiker, macht Fehler. Das Entscheidende ist doch der Umgang mit Fehlern. Und da ist unser Kanzler leider ein extrem schlechtes Beispiel. Er hat den Kern der Kritik ja bis heute nicht einmal verstanden. Bei ihm (und Roland Mack) geht es ganz klar darum sensibler zu sein was man so in die Öffentlichkeit ruft. Herr Merz ist da natürlich viel schlimmer als Roland Mack, aber auch dieser hat sich in den letzten Jahren mit Stammtischgefasel keinen Gefallen getan. Die Aussagen zu dieser "Partei" sind da nur die Spitze des Eisbergs, aber eine sehr braune Spitze.

Zum Thema Gräben in unserer Gesellschaft vielleicht ein paar Zitate von Menschen dieser "Partei". Ich denke dann dürfte klar sein, wer hier irgendwelche Gräben aufgerissen hat.

• "Abschiebung der Antifa nach Buchenwald" – Mirko Welsch, AfD

• "Das große Problem ist, dass man Hitler als das absolut Böse darstellt." – Björn Höcke, AfD

• "Das Pack erschießen oder zurück nach Afrika prügeln." – Dieter Görnert, AfD

• "Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte" – Alice Weidel, AfD

• "Wer Homosexualität auslebt, dem droht dafür eine Gefängnisstrafe … Das sollten wir in Deutschland auch machen!" – Andreas Gehlmann, AfD

• "Wer versucht, die AfD zu richten, den richtet die AfD!" – Hans-Thomas Tillschneider, AfD

• "Wir sollten eine SA gründen und aufräumen!" – Andreas Geithe, AfD

Diese "Partei" ist antidemokratisch. Sie ist verfassungsfeindlich und gehört verboten. Man redet nicht mit Nazis und normalisiert keine Nazi-Aussagen. An dem Punkt diskutiere ich nicht. Das ist nicht verhandelbar. Unsere Demokratie ist nicht verhandelbar. Und diese "Partei" will sie zerstören. Wer das nicht glaubt oder sieht, dem ist nicht zu helfen. Daher bringt das Reden mit diesen Leuten (nicht alle Wähler, aber viele derer) nichts. Dazu leben wir offensichtlich in zwei unterschiedlichen Realitäten und haben unterschiedliche Verständnisse von Fakten.

Mehr möchte ich zu dem Thema auch nicht mehr sagen.

Ich hatte früher einen großen Respekt vor Roland Mack und seiner Lebensleistung. Durch Aussagen in den letzten Jahren ist da aber einiges verloren gegangen und mit seinen Aussagen zu dieser "Partei" und dem Umgang mit ihr hat er mir einen Park genommen, der mir als Kind bis heute eigentlich viel bedeutet hat. Nun frage ich mich heute aber: Wie viel von der Liebe kann noch übrig bleiben, wenn man weiß, dass manche aus der Betreiberfamilie offensichtlich einen anderen moralischen Kompass haben wie ich. Damit schließe ich vor allem auch Michael Mack und seine öffentlichen Beiträge seit Corona auf Twitter mit ein. Und dieser wird die Geschicke im Park ja in den nächsten Jahren vermutlich leiten - falls er neben seinem Filme- und anderen Hobby-Kram noch Zeit für den Park findet.

[mps]

Hallo zusammen,

wir möchten euch bitten in diesem Thema ausnahmsweise wirklich eng am eigentlichen Thema zu bleiben und keine grundsätzliche politische Diskussion zu starten. Schließlich geht es in diesem Forum weiterhin um den Europa-Park. Bei weiterem Off-Topic müssen wir das Thema leider schließen.

Vielen Dank für euer Verständnis.

[mokka]

Dann bleib ich mal ganz eng bei Roland Mack und fasse mich kurz.
RM hat seinen Standpunkt geäußert, ich teile seine Meinung. Wem eine solche Meinung schon zu viel ist, möge bitte nicht immer nur androhen den Park nicht mehr besuchen zu wollen, sondern dies konsequent tun.
Mehr werde ich zu diesem Thema nicht mehr schreiben.

[Uwe]

Scheinbar geht es in diesem Thread generell eher darum, welcher Auffassung man (in diesem Fall Roland Mack) überhaupt sein darf.
Generell sollte man, nicht pauschalisieren.
Aktuell ist es so, dass auch gute Vorschläge oder notwendige Stimmen zu einem Thema auch von der "falschen" Partei kommen (angefangen im örtlichen Kreis). Dann ist es tatsächlich dämlich, sich dem zu verweigern. --> Das ist schlimmer als im Kindergarten und DAS ist auch antidemokratisch...
Wenn man an einem Rand etwas abschneiden will, muss man es auch auf der gegenüberliegenden Seite tun, denn dort ist es zwar anders, aber es ist keinesfalls besser. Alle Seiten haben ihre Extremisten, aber deshalb überlappende Meinungen aus der "tatsächlichen" Mitte der Bevölkerung heraus verbieten zu wollen, geht auch nicht.

Deswegen schlage ich hiermit nochmal vor, einfach das Thema zu schließen und die Energie lieber für Beiträge zum Park zu nutzen...