Emigrate hat geschrieben:Deine Argumentation ist für mich nicht überzeugend. Klar gibt es Leute, die es sich leisten könnten einen Fastpass zu erwerben, aber damit benachteiligt man genau die Leute, die weniger haben und sich nur einmal im Jahr einen Besuch im EP leisten können. Sollten diese Leute noch mit zusätzlicher Wartezeit "bestraft" werden? NEIN! Denn er EP ist und bleibt ein Familienpark und da ist ein solches System einfach unpassend.
Flo
Lieber Flo,
dann scheinst du meine Argumentation nicht verstanden zu haben.
Ich stelle gar nicht in Frage das der EP ein Familienpark im weitesten Sinne ist. Jedoch ist er in erster Linie, bei aller gewünschten Idialität die ich gerne versuche zu teilen, ein Wirtschaftsunternehmen mit mehreren Hundert Angestellten. Ein Wirtschaftsunternehmen mit einer der wichtigsten Rollen in Punkto Wirtschaftsfaktoren in seiner Region und seinem Bundesland.
Ein Unternehmen welches mittlerweile deutschlands größter Gastronomie- und Hotelleriebetrieb darstellt.
Hier geht es in aller erstes Linie darum, kommende Attraktionen, Erweiterungen, Pläne und Geschäftsaktivitäten, ohne den Verlust der durchschnittlich erwirtschaftenen Jahres-Aktiva, zu finanzieren.
Da es aber auch einem solchen Großunternehmen nicht möglich ist ständig und stetig steigernde Gästezahlen in einem entsprechenden Ausmaß zu erzielen, werden sogenannte Interval bzw. Aktionsmaßnahmen benötigt.
Eben eine solche stellt das Fastpass System dar.
In erster Linie geht es also darum die Umsatzzahlen und dementsprechend auch die Gewinnzahlen, bei relativ gleichbleibender Gästezahl zu steigern.
Ähnlich verhält es sich mit den ständigen Teuerungsraten der Gastronomie, der Eintrittspreise, der Merchandising und Eventpreise.
Man muss eben klarstellen das sich nicht jeder Mensch alles leisten kann, auch wenn dieses emotional und nicht rational betrachtet sehr traurig klingt.
So ist es auch mit dem EP.
Denn was ist denn mit den Menschen die sich den Eintrittspreis für den EP gar nicht leisten können? Würd an die Gedacht? Nein. Weil das auch nicht geht. Selbst eine soziale Ader bei der Führung eines Unternehmens hat Grenzen und das muss man so hinnehmen.
Lass mich ein kleines Beispiel nehmen:
Ich betreibe seit mehreren Jahren aktiv Motorsport im Bereich Kart.
Da ich ohne Sponsoren fahre, weil ich bei aller Liebe zum Sport lediglich mein Hobby damit ausübe und auch einmal auf ein Saisonrennen verzichten muss wenn meine beruflichen bzw. geschäftlichen Aktivitäten es nicht zulassen, habe ich auch keine unlimitierten Mittel zur Verfügung.
Aus privater Tasche bringe ich trotzdem jedes Jahr / jede Saison mehr als 30.000 € nur für mein Hobby auf.
Das sind die Mittel für die Technik und Matreial, die Reisekosten, die Unterbringungskosten, die Personalkosten wenn ich Mechaniker brauche die mir alles zusammenschrauben etc etc.
Durch mein Können, welches sicherlich nicht der Elite entspricht, und diesen Finanziellen Aufwand, schaffe ich es jedoch jedes Jahr im oberen Bereich des Mittelfeldes in der Gesamtplatzierung der Saisontabelle zu landen.
Ein Bekannter von mir fährt jedes Jahr in der gleichen Klasse und ich weiss dass ich Ihn bei gleichem Material schlagen kann, denn wir sind früher auf identischem Material im Verein unterwegs gewesen und ich war regulär meisten vor Ihm.
Jedoch hat er mittlerweile eine Sponsorvertrag mit unter anderem einem Energydrink Hersteller, der ihm ein wesentlich höheres Budget verschafft, so dass er mir Materialtechnisch weit überlegen ist.
Jetzt hab ich zwei Möglichkeiten:
1. Ich orientiere mich an mir selbst und an meinen Möglichkeiten und freue mich über Erfolge die ich im Rahmen dieser Möglichkeiten einfahre.
2. Ich orientiere mich an Ihm und ärger mich darüber warum er in der Lage ist um die vorderen Plätze zu kämpfen nur weil er mehr Geld zur Vrfügung hat.
Bei Punkt 1. kann ich, solange ich keinen Neid in mir aufkommen lasse, mich an meinem Sport und meinen Erfolgen freuen, und habe damit den Spass den ich mir auch wünsche.
Bei Punkt 2. bekomme ich irgendwann ein Magengeschwür und verliere den Spass an meinem Sport.
Was ist also die bessere und damit richtige Betrachtungsweise?
Ich möchte damit nur sagen:
Bitte hört auf Euch andauernd darüber aufzuregen das es Menschen mit unterschiedlichen Möglichkeiten, gerade finanzieller Natur, gibt.
Ihr regt Euch doch auch nicht darüber auf wenn einer der Herr Mack`s Ihre Achterbahnen ausserhalb der Öffnungszeiten nutzen.
Oder wenn einzelne Bereiche zum Beispiel im Rahmen von Veranstaltungen vermietet werden und ihr diese dann beim Besuch nicht nutzen könnt.
Oder wenn Ihr mit einer Busreisegruppe in den Park fahren würdet, dafür richtig Kohle auf den Tisch legt für die Fahrt und den Eintritt, plus den Verdienst des Reiseunternehmens und der Busfahrer dann umsonst reinkommt in den Park. Für den habt ihr dann ja quasi mitbezahlt.
Wenn es jemandem so schwer fällt einem anderen auch mal etwas zu gönnen, dann frag ich mich warum man überhaupt noch über 30 € Eintritt bezahlt für solche Aktivitäten?!
Denn wenn sich die Familie Mack einen Hubschrauber aus Ihren Verdiensten leistet beschwert sich doch auch keiner in dem er sagt:
"Boah die haben nen Hubschrauber und ich nur nen Golf II"
Oder?!
Lieben Gruss aus Köln
Sascha
Man sollte hierbei auch noch einmal bemerken, dass weder die Chairmens noch die Betriebs- und Geschäftsführungsabteilungen die Einführung eines solchen Systems angekündigt hat, sondern es sich bei diesem Thread lediglich um eine sachliche Grundsatzdiskussion seitens der Park-Fans handelt.