) gefunden hatte, der mich begleitete, ging es am 7. April ganz gemütlich morgens um 10 Uhr (weil der Park ja besucher- und studenten freundlich erst um 11 Uhr öffnet 
) in einer halben Stunde (by the way I LOVE spanischen Nahverkehr ) von Aranjuez nach San Martín de la Vega. Abgesehen vom Familienalarm im völlig überfüllten Zug und einem Haufen kreischender Kleinkinder - ja, manchmal bekomme ich Zweifel, ob ich Kinder wirklich mag - verlief die Fahrt zügig und reibungslos. Als erfahrene Freizeitparkfans machten wir uns natürlich erstmal Gedanken und Sorgen, ob von der Menschenmasse auf den Besucherandrang zu schließen sei (weit gefehlt, denn Dank der sensationellen Zuganbindung blieben PKW-Besucher fast komplett aus), stellten dann aber glücklich und zufrieden grinsend fest, dass viele Familien im Normalfall kurze Coasterwartezeiten bedeuten - und sollten damit Recht behalten. Am Bahnhof angelangt gab es als kleines Leckerli zum Anfüttern schonmal ein vielversprechendes Panorama zu bestaunen:
Die geschätzt 150m vom Bahnhof zum nett gestalteten Eingangsbereich legten wir flott zurück:
Dann leider der erste kleine Begeisterungsdämpfer. Das Ticketlösen dauerte schier Stunden (Vorsicht: Übertreibung!), weil mit spanischer Gelassenheit und beim Abmessen der Kids (Eintrittspreis nach Größe gestaffelt) mit deutscher Genauigkeit gearbeitet wird. Eine teuflische Kombination!
Na ja, würde ich mich darüber nach einem halben Jahr Spanien noch aufregen, hätte ich schon den ein oder anderen Kollaps erlitten. Außerdem habe ich mir ja schon die Ausdauer meiner Mitmenschen im Schlangestehen (Volkssport Nr. 1!) zu eigen gemacht. Nervig wars dennoch, wenn ich mal an obrigen Ausblick erinnern darf. Mit den erkämpften Tickets in der Hand also nichts wie hin zum Eingang. Ganz dickes Minus für die Rucksackkontrolle. Das Mitbringen von Essen und Getränken ist aus "hygienischen Gründen" untersagt. Klar, leuchtet auch ganz sicher ein, wenn man dann im Park die horrenden Preise sieht... fadenscheiniger geht's ja wohl kaum.
So viel auch zum Thema Familienfreundlichkeit. Hinter dem Eingang befindet man sich dann auch schon mitten im ersten Themenbereich, dem "Hollywood Boulevard". Zur Erklärung: der Park hat 5 Themenbereiche - "Hollywood Boulevard", "Warner Bros. Studios", "Old West Territory", "Cartoon Village" und "Superheroes World". Der Rest des Berichts folgt dann nicht mehr zwingend chronologisch, sondern nach Bereichen sortiert, sonst wäre mir das ein zu großes Chaos geworden.
Na dann geht's auch endlich los! Wie erwähnt mit dem "Hollywood Boulevard" und einem imposanten ersten Eindruck:
Das erste Highlight: Wir haben Bugs getroffen.
Wenn auch nur in Hartplastik. Der Kamerad steht allerdings scheinbar zu Hunderten im Park. Kennt ihr die Geschichte mit dem Hasen und dem Igel? Ungefähr so ist das. Wo man auch hinkommt, Bugs ist schon da. Der Bereich gefällt mir wirklich außerordentlich gut und ist sehr liebevoll und detailreich gestaltet. Hier eine der vielen PARK(!)uhren (Achtung: Wortspiel!):
Fabian war sofort Feuer und Flamme für die vielen tollen alten Autos:
Weiter geht's ins "Cartoon Village" - für uns zwei eingefleischte Comicliebhaber natürlich ein Paradies
:Yabadabadooooooooh - yeah, wenn das nicht mal ein Oldtimer ist... Vorsicht: Frau am Steuer!
Scooby Doos Teetassen waren leider außer Betrieb... hmpf:
Hier nun "Tom&Jerry", ein liebevoll gestalteter Kiddy-Coaster, der trotzdem riesig Spaß macht:
Village heißt der Bereich übrigens, weil hier die Character "wohnen". Erst besuchten wir die "Casa de Abuelita", das Haus der Oma, bei der Tweety und Silvester leben. Auch hier sticht wieder die Detailverliebtheit ins Auge. Die Küche:
Tweety war leider gerade ausgeflogen (siehe leerer Käfig links oben). Irgendwann zieh ich da ein, alles so schön rosa...
Probegesessen habe ich schon mal:Während sich Fabian in der Zwischenzeit einem Amboss aussetzte... ACME lässt grüßen:
Hm... was einen üblen Nachgeschmack hinterlässt: in dem Zimmer, in welchem sich jeweils die Plüschcharacter befinden, sind Privatfotos verboten. Dafür bot sich jedesmal eine nette junge Dame an uns zu fotografieren - natürlich alles im Eintrittspreis inbegriffen. Ja klar, und vor der Tür steht dann ein Häuschen, wo man sich die Fotos abholen kann. Nach dem Preis zu schauen haben wir leider vergessen... Das Ganze dann noch groß als Show anzukündigen finde ich auch etwas vermessen.
Abgesehen davon ist das Tweety-Plüschmaskottchen sowas von abgrundtief hässlich... da war ich als erklärter Tweety-Fan sichtlich enttäuscht. Dafür habe ich dem Daffy Duck-Darsteller wohl einen Schock fürs Leben verpasst. Hab mich so erschrocken als ich um die Ecke bog und plötzlich vor ihm stand, dass ich fürchterlich geschrien habe. Der Arme ist dann selbst ganz gewaltig zusammengezuckt. Übrigens war Bugs den ganzen Tag nicht zu Hause... Das war abgesehen von den erwähnten Essenspreisen ein weiterer Moment, in dem man sich irgendwie abgezockt vor kam... aber gut. Im Gegensatz zum Essen muss die Fotos ja keiner kaufen. Weiter zu "La Aventura de Scooby Doo" ("Scooby Doos Abenteuer"), auf das ich mich riesig gefreut hatte. Scooby for life!
Es handelt sich dabei um einen interaktiven Darkride. Hehe, endlich live dabei und mit Scooby auf Gespensterjagd gehen! Ein Kindheitstraum ging in Erfüllung.
Das Innere ist zwar schön zweidimensional gehalten, aber hey, es sind Comics und außerdem glaubt ihr gar nicht, wie zweidimensionale Pappgespenster einen erschrecken können. Fotos gibt es leider keine, wir waren beide so mit ballern beschäftigt. Als trainierte Dauer-Abenteuer Atlantis-Fahrer konnten wir schon beim ersten Mal ordentlich abräumen und haben den mitfahrenden Papa vor seinem Sohnemann ganz schön blöd dastehen lassen. Tat mir schon etwas leid der Arme...In dem Bereich finden sich zusätzlich einige wirklich niedlich gestaltete Attraktionen, besonders für die Kids, wie etwa Karussells, ein Mini-Freefalltower, ein schwebender Bus (Stil London Bus), Mini-Boxautos usw., aber auch das Rafting, das wir leider nicht ausprobiert haben, da wir uns für unseren Besuch dummerweise ausgerechnet den offenbar kältesten Tag des Jahres ausgesucht hatten.
Weiter in die "Warner Bros. Studios". Hier stolperten wir zunächst über das "Hotel Embrujado" ("Verhextes Hotel"), hatten zwar keine Ahnung, was es sein könnte (ich stellte zur Beruhigung meiner Begleitung fest, dass sich in einem so kleinen Gebäude schon keine Achterbahn befinden könne
), wagten uns aber mutig hinein:Eigentlich hatte ich ja mit einer Geisterbahn gerechnet, allerdings wurden wir mit einem Madhouse überrascht - das aber ein etwas härteres Fahrprogramm hat als unsere Kassandra.
Für Gestaltung und Preshow gibt es übrigens ein dickes Plus. 
Wirklich sehr schön gemacht! Grob geht es um eine unglückliche Liebe und irgendeine tragische Hochzeit, die in dem Hotel gefeiert wird. Und am Ende bringt sich die Braut vor Kummer um. Genau kann ich das nicht sagen, die Köpfe (Geisterbahn ließ grüßen) hatten eine etwas undeutliche Aussprache. Außerdem war der Rest nicht unbedingt still und ich war ja wie immer simultan am Dolmetschen...Auch dieser Bereich hält einige wunderschöne Ansichten bereit. Der See fasziniert mich immer noch:
Man hat seit dieser Saison in Madrid auch etwas, das wir uns wünschen: einen Splashbattle. "Oso Yogui y Boo Boo" ("Yogi Bär und Boo Boo Bär") Könnt ihr euch noch an sie erinnern?
Die Attraktion wurde allerdings überhaupt nicht benutzt, kein Wunder bei dem Wetter, außer von Fabian, der seine Erfüllung darin gefunden hatte, leere Boote unter Beschuss zu nehmen. Aber hieß das nicht Yellowstone-Park statt Jellystone??
Ich wendete mich stattdessen lieber interessiert den Wartungsarbeiten am Stunt Fall zu, der leider den ganzen Tag lang außer Betrieb war. Wenn ich das mit meinen schwachen technischen Kenntnissen von außen beurteilen kann, gab es ständig Rollbacks, falls man das da auch so nennen kann, jedenfalls schaffte der Zug den ersten Loop nie:
In den Studios befindet sich auch die sogenannte Stuntshow "Loca Academía de Policía 2", unschwer als Police Academy zu identifizieren.
"Sogenannt" deswegen, weil die Show einem kaum ein müdes Lächeln abringt. Das Spektakulärste waren eigentlich Motorradfahrten auf dem Hinterreifen... Von Warner hätten wir showmäßig wesentlich mehr erwartet. Daraufhin haben wir uns die Batman-Show gleich gespart und ich mich in der Zeit lieber den Coastern gewidmet. Nun ab ins "Old West Territory" mit uns! Bin ja nicht so der Fan von Westernstädten...
Hier befindet sich auch der "Río Bravo". Nachdem wie bereits erwähnt das Wetter nicht so mitspielen wollte und ich noch niemals Menschen habe nasser aus irgendeiner Wasserattraktion habe kommen sehen, machten wir lieber einen großen Bogen darum:
Dann doch lieber "Coaster-Express". Allerdings ist die Fahrt ganz schön ruppig... Mein Fall ists ja nicht so. Wobei mich die sanfte Fahrt auf dem Lifthill äußerst überrascht hat. Dafür holt man sich auf der restlichen Strecke ein Schleudertrauma.
Noch mal Westernfeeling:
Und flucks weiter in die "Superheroes World". Natürlich zu allererst zu "Superman - la atracción de acero".
Erstaunt hat mich dann wieder einmal mehr die Gestaltung des Wartebereichs. Man macht noch eben schnell einen Rundgang durch die Redaktion des "Daily Planet" vor bei an den Büros von Louis und Clark...
Leute, ich kann euch sagen, Superman ist ein Traum. Floorless, 7 Inversionen, butterweiches Fahrgefühl... *schmacht* Ich glaube, ich habe mich unsterblich verliebt. Wenn jetzt noch einer aufdeckt, dass mein unbekannter zweiter Vorname Louis ist...
Nein, im Ernst, ich habe eine ganz klare neue Lieblingsachterbahn... Auf dem Weg zu "Batman - la fuga" bin ich allerdings in einem Flugsimulator gelandet... an der Ausschilderung sollte gearbeitet werden... Ist halt doof, wenn zwei verschiedene Attraktionen einen fast identischen Namen haben. Hier wieder Hut ab für die Preshow! Es geht los in Bruce Waynes Bibliothek, wo man mitgeteilt bekommt, dass die Stadt in Gefahr ist und Batman dringend Hilfe braucht. Zum ersten Mal in der Geschichte werden deshalb neue Agenten zugelassen und wir erhalten Zugang zu Batmans geheimer Höhle...
Dort sitzt dann Batman an einem Schaltpult und ich Doofie warte als drauf, dass er sich bewegt... tja, ohne Brille, weil eigentlich wollte ich ja auf den Coaster. Na ja, die Batman-Puppe war etwas steif - sah aus der Entfernung aber eigentlich auf den ersten Blick ganz lebendig aus. Der eigentliche Flugsimulator ist auch nicht schlecht und wir lernten mal wieder, dass ohne Girlpower nix geht. Batgirl musste Batman retten. Ein Blick in Gotham City, das ich nicht so schön fand. Holte mir dann aber gleich einen Rüffel, dass Gotham halt mal nicht schön sei... Na ja, ich mochte schon immer viel lieber Superman als Batman.
Dann endlich hatte ich Blindfisch das gute Stück auch noch gefunden:
Auch nicht schlecht, allerdings etwas holpriger zu fahren. Na ja, ich bleibe sowieso Superman treu. Bei sämtlichen Coastern im Park konnte ich aber schon einmal Bekanntschaft machen mit dem Platzanweisersystem und ich bin doch ziemlich angetan davon, habe aber auch festgestellt, dass die Effizienz ganz klar an den Mitarbeitern hängt.
Manche habens offensichtlich nicht so drauf. Seinen Wunschplatz hat auch jeder bekommen, gegebenenfalls musste man eben mal kurz auf den nächsten Zug warten. Die Wartezeiten waren überhaupt sensationell kurz, allerdings dauerte das Abfertigen der Züge für meinen Geschmack etwas lange... Ich dachte mir nur irgendwann "Junge, wenn das in der Hauptsaison auch so lange geht, möchte ich nicht anstehen..." Alle Bahnen fuhren im Einzugbetrieb und trotzdem hatte ich außer bei Coaster-Express keine nennenswerten Wartezeiten, selten über 10 Minuten. Außerdem freuen sich die MAs riesig über Singlerider zum Lückenfüllen, was mir natürlich zu Gute kam. Der Park war eben auch fast ausgestorben leer. Was mir andererseits auch etwas auf die Stimmung drückte, außer beim Coastern natürlich, denn für mich gehören in einen Freizeitpark nun mal eben Menschen. Nun ja, meine Meinung zu den einzelnen Punkten habe ich an den jeweiligen Stellen eigentlich schon ausführlich abgegeben. Trotzdem ein kleines Fazit: Coasterfans werden voll auf ihre Kosten kommen. Was das anbelangt ist der Park wirklich topp!
Für Kids ist auch ausreichend gesorgt, aber für alle anderen sehe ich leicht schwarz, was das Preisleistungsverhältnis betrifft. Wie gesagt ärgert mich das Essen- und Getränkeverbot ganz gewaltig. Das Essen im Park ist echt unverschämt teuer, obwohl ich inzwischen Madrider Verhältnisse gewohnt bin. Sehr empfehlenswert ist es übrigens ebenfalls nicht einmal. 
Dass sämtliche Shows nur einmal täglich stattfanden war auch nicht so prickelnd, gerade bei der schlechten Informationspolitik, die darum betrieben wird. Shows und Attraktionen sind für Nichtspanischsprecher teilweise kaum nachzuvollziehen, selbst englische Untertitel oder dergleichen fehlen komplett, Mitarbeiter beherrschen kaum die Grundlagen der englischen Sprache. Das ist aber leider Alltag hier, deshalb nicht wirklich dem Park anzukreiden. Riesiger Pluspunkt ist natürlich die Parkgestaltung. Ebenso die freundlichen Mitarbeiter, die immer für einen Witz zu haben waren. Für mich persönlich wiegen die Coaster aber vieles wieder auf. Ob einem das die 35€ wert sind, muss natürlich jeder selbst entscheiden, meine Meinung zum Park ist wie ihr seht etwas zwiegespalten. Allerdings gibt es zurzeit ein unschlagbares Angebot. Den darauffolgenden Tag kann man den Park ein zweites Mal kostenlos besuchen. Dafür muss man nur so ein dämliches Armbändchen tragen. Diesmal konnten wir das Angebot nicht nutzen, und ganz ehrlich hätte ich es meinem Freund als Nichtachterbahnfahrer auch nicht zumuten wollen, aber aufgrund der Nähe bin ich schon am Überlegen, ob ich mir noch mal einen Zweitagestripp gönne und sei es alleine. Mal sehen. Einen ganz lieben Gruß an alle Leser, die sich bis zum Ende durchgekämpft haben!
Ute
?