

Kleiner fader Beigeschmack: vier Attraktionen außer Betrieb. Recht viel für einen recht kleinen Park.


Zu allererst habe ich mir mal einen Plan besorgt, wobei ich mein erstes Ziel auch ganz bestimmt ohne gefunden hätte.



Und da war es dann auch schon, das erste Schätzchen, das ich testen wollte: Abismo! Wir stellen fest: 90Grad Lifthill... öhm... eher Liftturm, kopfüber in die erste Schraube, mit 105 km/h ab durch die Station, gebremst wird am Turm... jaaaaaa, sofort angestellt!
Kaum Platz genommen und die wunderhübschen, bequemen Beckenbügel begutachtet, stellte ich auch schon fest, dass man in Madrid gute deutsche Wertarbeit schätzt - die Bahn ist von Maurer Söhne. Leider habe ich mir selber ziemlich die Luft abgestellt, denn überkopf zu hängen - das hat schon was.


Gleich weiter zu... Tarántula! Das heißt... nein, ich habe den Darkride "La cueva de la tarántula" daneben nicht übersehen, eher habe ich mich auf der Suche nach dem Achterbahneingang hinein verlaufen.



Aber wir wollten ja eigentlich weiter... Hier existiert auch so etwas wie Theming! Nun ja, jedenfalls wenigstens ein bisschen.
Mit 20 Minuten war die Wartezeit hier am längsten, nun ja Spinning Coaster sind bekanntermaßen nicht unbedingt Kapazitätsweltmeister. Vom Fahrgefühl erinnert es etwas an Winjas (übrigens gleicher Hersteller: Maurer Söhne), nur besser, allerdings gibt es für meinen Geschmack zu viele Bremsen. Die um 180 Grad drehbaren Wägen haben schon was für sich, das muss man sagen. Ich bin auch gleich bei meiner ersten Fahrt in der ersten Blockbremse stecken geblieben, während sich unser Wagen fröhlich weiter drehte. Ja, so konnte man immerhin einen netten Ausblick auf die sehenswerte Umgebung des Parks genießen, der mitten in Madrids grüner Lunge Casa del Campo liegt. Beim zweiten Mal anstehen gegen Abend stand die Bahn schon wieder für eine halbe Ewigkeit still... nicht sehr vertrauenserweckend.

Sodele, nachdem ich aus meiner luftigen Beobachterposition schon einen vielversprechenden Blick auf Schätzchen Nummer 3 erhaschen konnte, zog es mich auch sofort zu Tornado.


Ich profitierte gestern ganz enorm davon, dass Spanier bekanntermaßen Herdenmenschen sind und sich eine noch so große Gruppe anscheinend nicht einmal für 5 Minuten von 2 Leuten trennen kann, um einen Zug aufzufüllen, sodass ich eigentlich immer SOFORT in den nächsten Wagen einsteigen konnte. Na ja, es könnte ja auch auf der Fahrt jemand verloren gehen. Die machen ein Theater...


Schön solider Inverter, der irre Spaß macht, obwohl ich ja eigentlich nicht so ein Fan von bin. Allerdings bescherte mir dir erste Fahrt ganz gewaltig einen Satz heiße Ohren. Aua! Im übrigen Intamin aus Stengel'scher Feder. Nach zwei Runden wollte ich mir in einer ruhigeren Gegend des Parks ein lauschiges Plätzchen zum Mittagessen suchen, habe auf dem Weg dahin doch noch zwei Attraktionen mitgenommen.
Erstens Rotor (kein Kommentar nötig, nehme ich mal an

Zweitens Tifón, eine von mir normalerweise als in die Kategorie "Kotzmühle" fallende verschmähte Attraktion. Aber was tut man nicht alles für die Boarder.

Meine Mittagspause verbrachte ich dann im Bereich "Tranquilidad" (wörtlich übersetzt: Ruhe) auf einer Wiese mit nettem Ausblick auf die Gran Avenida:
Nach der Pause wollte ich es erstmal etwas ruhiger angehen lassen und mich dem beschaulicheren Teil des Parks widmen. Das tat ich dann auch ausgiebig. Vorbei an der "Reina de Africa" (Königin von Afrika) - was auch immer, ich konnte es nicht herausfinden und auf reingehen hatte ich keine Lust, scheint ein Walkthrough zu sein - ging es...
... zur Zeppelin-Schwebebahn, um mal einen kleinen Überblick zu bekommen, was ich mir eigentlich noch so vorgenommen hatte. Und yeah - damit blieb ich zum zweiten Mal für diesen Tag in einem Fahrgeschäft stecken... bloß ein paar Meter vor der Station. Die Aussicht dazwischen konnte sich aber durchaus sehen lassen.
Vorbei ging es unter anderem am Riesenrad Noravisión. Irgendwie ein komischer Name.

Da zeigte sich zum ersten Mal, dass mit einem netten Lächeln und Augenaufschlag eine Extrarunde rauszuholen ist, obwohl überall ausdrücklich darauf hingewiesen wird, dass diese nicht erlaubt sind.

Weiter dann zum "Río Encantado", einer Art Märchenbahn mit zum Teil ziemlich fiesen Gruselgestalten. Die Kids im Boot vor mir waren die ganze Zeit nur am Plärren. Und irgendwie haben Animatronics ihren Sinn verfehlt, wenn sich die meisten davon nicht bewegen... wobei... kann man das wirklich Animatronics nennen?
Trauriger Anblick, deshalb Daumen nach unten... und dass es mit diesem schicken riesigen "Baum" mit der mysteriösen Wendeltreppe nichts weiter auf sich hatte, enttäuschte doch etwas. Der weitere Weg führte sofort zielstrebig zu "La Jungla", der für mich themingmäßig zweitbesten Bahn im Park (gleich nach Fantasia, aber dazu später mehr



Warum das Theming allerdings mitten drin von afrikanisch auf asiatisch wechselt, ist mir ein Rätsel. Gut, ich mochte den asiatischen Teil eher, aber es wirkt trotzdem etwas konfus.
Das war dann auch vorerst genug mit Verdauungsentspannung, es zog mich weiter zu den Wasserattraktionen in "Naturaleza" (Natur). Auf dem Weg zum Rafting stolperte ich aber am 4D-Kino vorbei als gerade Einlass war und das (sorry, es spiegelt, ich weiß

sah etwas merkwürdig aus und machte mich neugierig. Turtle Vision? Hm... die Schildkröte kam mir auch bekannt vor... da ich den Film in Rust noch nicht gesehen habe




Rafting war ganz lustig, da ich zu einer 6-köpfigen Clique ins Boot gesetzt wurde. Wir hatten unseren Spaß. Die Anlage ist ziemlich lang, die Boote durch die 8 Einzelsitze mit jeweils eigenem Haltebügel etwas Besonderes. Beim Aussteigen war ich mal wieder - wie könnte es anders sein - triefend nass. Wie fühlen sich noch mal gleich trockene Füße an?

Eine schön gestaltete Ecke:
Der Splash "Los rápidos" (irgendwie sinnfrei, der Name) hat einen ziemlich pompösen Ein-, eher Durchgang.
An sich nichts Besonderes, außer, dass man in diesem Splash richtig nass werden kann, sogar ganz toll bis auf die Haut. Bei inzwischen 30 Grad auch mehr als nötig! Wenn ich mir überlege, dass ich morgens fast einen Rückzieher gemacht hätte, weil es draußen etwas kühl war...

Nach sämtlichen drei Wasserattraktionen ist mir dann auch aufgefallen, dass es noch gar kein Bild von mir gab. Jap, dementsprechend sah ich dann auch aus. Memo an mich selbst: Foto nächstes Mal gleich morgens machen.

Ach ja, da war ja auch noch was... die Mack'sche Maus hatte ich bis zu dem Zeitpunkt komplett links liegen gelassen. Aufgrund der Warteschlange überlegte ich mir doch dann zweimal, ob ich damit fahren wollte, aber Nostalgie und Heimweh überwogen am Ende eben doch.

Bei der neuen Supersensation des PdA handelt es sich tatsächlich um eine 11 Jahre alte, gebrauchte, aus Belgien stammende Wilde Standardmaus. Ach Oskar, so Unrecht hattest du gar nicht.



Danach drehte ich ein Ründchen durch den mit Fahrgeschäften ziemlich gut bestückten Kinderbereich des Parks. Allerdings bin ich ja ein bisschen sauer und fühle mich diskriminiert.


Im Nachfolgenden einige Impressionen aus dem Kinderparadies:
Nach dem kleinen Abstecher pflanzte ich mich für eine kurze Trocken-Siesta bäuchlinks unter einem Baum auf einer Wiese in die Sonne. Und hatte eine kurze unerfreuliche Auseinandersetzung mit der madrilenischen Tierwelt. Wenn ich den Vogel in die Finger kriege... und grinst sich dann noch frech auf dem Baum einen ab.

Als ich das erste Mal vorbei kam, war Fantasia leider geschlossen. Dachte schon, mir würde da ein besonderer Leckerbissen durch die Lappen gehen, da schon die Fassade so vielversprechend aussah als würde mir das Innenleben gefallen.

Dazu bekommt man die ganze Zeit über einen absoluten Ohrwurmsoundtrack geliefert, den man den Rest des Tages fröhlich vor sich hin summt oder pfeift.

Jemand ein paar Eurofanten zu viel übrig gehabt?! Hä? Ich war kurzfristig etwas verwirrt.

Fazit des Tages: Ich hatte eine wirklich spaßige Zeit im Park, obwohl ich zuvor einem Solobesuch ja ziemlich zwiegespalten entgegensah. Allerdings war der Tag wahrscheinlich gerade deshalb ziemlich kommunikativ, denn alleine fällt man schon relativ stark auf. Einmal musste ich sogar für eine ganz schön verzweifelte französische Schulklasse dolmetschen, yeah sogar noch was gelernt dabei.



Mein Dank allen ausdauernden Lesern!


Viele Grüße!
Ute