Wir kämpften uns am 31.12. gegen 13 Uhr mit 2 Mann und 3 Frau (die Stimmen aus dem Hintergrund bzw. von der Rückbank

) in einem völlig überladenen Kleinwagen durch das rheinlandpfälzische Wetterchaos gen BW, um den Jahreswechsel in der Ferienwohnung einer Freundin oben auf dem Berg bei Bad Peterstal zu begehen. Unterwegs wollten wir Mädels bei einem Zwischenstopp in Frankreich noch die letzten Kleinigkeiten fürs Abendessen besorgen, was mit ordentlich Genörgel der Jungs quittiert wurde à la "Wo wollt ihr das denn noch hin stopfen, ist doch eh alles voll... blablabla... Wir haben doch schon Essen für eine Woche..." Danach musste Vicky die Reise mit den Füßen auf einem 24er Kronenbourg fortsetzen. Dass das nicht unsere Idee war, brauch ich wohl nicht erwähnen. Immerhin hatten wir doch schon Bier für 2 Wochen, oder nicht?

Lea und ich brauchten dann einen Schuhlöffel um uns noch auf die Rückbank zu quetschen und hatten dann auch jede noch ein Gepäckstück auf dem Schoß. Zum Dank dafür haben uns Chris und Fabian dann die Schokocroissants geklaut und uns mit netter Musik auf Discolautstärke beschallt um unsere Beschwerden überhören zu können.

Dafür wars bei uns wesentlich kuscheliger und bestimmt auch angenehmer. Nach einer Ewigkeit (weil Lea den Weg zu ihrer eigenen FeWo nicht mehr finden konnte - aaaaahhhhhh, manche Klischees stimmen wohl doch) waren wir endlich am Ziel angekommen. Dort trafen wir den bereits am Tag zuvor angereisten Rest, Claus und Kathi, und mussten uns bald an die Vorbereitungen für das Abendessen (Raclette), was sich ein bisschen lustig gestaltete, weil die beiden letztgenannten überzeugte Veganer sind... Die zwei haben leckeres Tzatziki gemacht, hab mich allerdings ein paar Tage später gefragt, was ich da eigentlich gegessen hatte, da sie ja weder Quark, Joghurt noch Käse essen...
Egal, weiter ging es mit Rommee, Activity (Mädels gegen Jungs - wir haben sie natürlich platt gemacht, wie immer) und anderen lustigen Spielen. Dann folgte das stundenlange Raclette-Gelage...
Um halb 12 beschlossen wir dann eine kleine Wanderung den Berg hoch zu machen um einen besseren Blick auf das Feuerwerk zu haben. Es war stockdunkel, die Straßen inzwischen spiegelglatt, kalt sowieso. Die Jungs wollten dann in den Wald (klar, weil man da ja besser sieht

), wir haben uns aber geweigert, weil wir nach einigen Horrorgeschichten und Erschreckaktionen ein bisschen Angst hatten. Also sind wir auf einer Lichtung geblieben, haben sogar noch einen Haufen Schnee gefunden (eigentlich wollten wir ja Silvester im Schnee feiern, ne). War dann auch ganz lustig, nur vom Feuerwerk sah man rein gar nichts, weil wir nur einen herrlichen Ausblick auf die dicke Nebelsuppe im Tal hatten.
Zurück zu Hause mussten wir Frauen uns erstmal mit Schoko-Fondue und Sektchen von den Abenteuern erholen, während die Jungs nach kurzer Zeit zu einer weiteren Nachtwanderung aufgebrochen sind.
Am nächsten Tag so gegen 14 Uhr gab es ein spaßiges Reste-Frühstück-Brunch-Mittagessen inklusive der Erkenntnis, dass wir ungefähr 20 Leute hätten sein müssen um alles aufzuessen bzw. noch eine Party hätten schmeißen können.

Essen wurde dann auf die Familien aufgeteilt, die haben sich gefreut, und der Alkohol reicht sowieso noch ewig...
Der Heimweg wurde für die Rückbank etwas entspannter, weil das Auto nicht mehr ganz so vollgestopft war, für den Fahrer aber stressig, weil die Wetterverhältnisse gegen unzumutbar tendierten. Na ja, Chris hat das souverän gemeistert und alle heil nach Hause gebracht.
Es war sicherlich eines der anstrengendsten Silvester, aber auch eines der lustigsten, wenn ich das jetzt noch mal Revue passieren lasse. Jedenfalls weit ab all dieser "witzigen" Traditionen, denen man daheim immer ausgesetzt wird. Juhu, kein Bleigießen und kein "Dinner for one" dieses Jahr!
Grüße und noch mal frohes neues an alle!
Ute