Backstage im EATRENALIN | IAAPA Honors EDUTour

Vom 28. - 30. April 2025 werden die IAAPA Honors im Europa-Park Resort ausgetragen. Wir berichten für euch von diesem besonderen Event!
Skerpla
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Im Rahmen der IAAPA Honors 2025 kündigte Thomas Mack völlig überraschend das eatX an, eine Art familienfreundliche Budgetversion des Konzepts hinter dem EATRENALIN. Wer hierzu mehr erfahren möchte, findet am Ende des Berichts eine entsprechende Verlinkung auf unseren Thread dazu.
Zum Ende seiner Präsentation hin bot Thomas Mack uns spontan an, ihn am Folgetag in seinem Herzensprojekt, dem EATRENALIN, zu besuchen. Eine derartige Backstagetour gab es tatsächlich noch nie, da das Geheimnis rund um das EATRENALIN natürlich auch ein wenig zur Besonderheit des Konzepts zählt. Dementsprechend waren an diesem Nachmittag Foto- und Videoaufnahmen leider nicht möglich, ich versuche allerdings, den Bericht mit ein paar Bildern vom regulären Erlebnis zu füllen. Diese stellt uns freundlicherweise Nadine (@Cere) zur Verfügung, welche neulich mit einer großen Freundesgruppe einen kompletten Slot (16 Personen) gebucht hatte. Hierbei ist zu beachten, dass Fotos nur in einigen Räumen erlaubt sind - was dazwischen passiert, bleibt ein Geheimnis. Dementsprechend müsst ihr hier keine großen Spoiler fürchten, die Räume werden höchstens grob beschrieben.

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An diesem Nachmittag hatte das EATRENALIN einen Ruhetag (wie immer Dienstag und Mittwoch), dementsprechend hingen die Floating Chairs teilweise am Ladegerät. Für uns machte man eine Ausnahme, und fuhr dementsprechend das System des Restaurants in den Räumen hoch - die Küche blieb allerdings kalt.

Im Gespräch mit unserem Guide (Thomas Mack hatte sich eine Art Überraschungsauftritt überlegt, dazu später mehr) erfuhren wir so einige spannende Dinge rund um das interessant gestaltete Gebäude, welches sich zwischen dem Hotel Krønasår und dem VR-Erlebnis YULLBE befindet, unweit von der Wasserwelt Rulantica entfernt.
So erfuhren wir, dass an einem normalen Betriebstag die ersten Mitarbeiter bereits gegen 13 Uhr eintreffen und damit beginnen, Dinge vorzubereiten, die nicht zeitnah zubereitet werden müssen. Versteht mich jetzt nicht falsch, ein Hauptpunkt der Spitzengastronomie ist die ultrafrische Qualität, ohne dass die Speisen stundenlang unter der Wärmeplatte vor sich hin vegetieren. Hierbei geht es eher um Dinge wie die Getränke, da die Abstände zwischen den Gruppen teilweise sehr eng getaktet sind. So bleiben dem Personal (meist zwei Personen) im Raum Ocean zwischen zwei Gruppen gerade einmal 90 Sekunden Zeit, um alles für die darauffolgende Gruppe vorzubereiten sowie die Spuren der Gruppe zuvor verschwinden zu lassen. Auch in anderen Räumen, z.B. Umami, ist die Zeit ähnlich knapp bemessen. Dort sind es ungefähr zwei Minuten, bis die nächste Kolonne an Floating Chairs ihren Weg an die Tafel findet.

Auch das Technikteam ist dann bereits voll im Einsatz. Insgesamt vier Personen kümmern sich täglich um einen reibungslosen Ablauf mit den Floating Chairs. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint, benötigen diese wie auch eine Achterbahn eine gründliche Wartung. Hierbei hat man immer ein Backup an Stühlen, sollte zum Beispiel ein Floating Chair während seiner Reise einen Totalausfall erleben, oder sich einfach einmal der Akku verabschieden. Diese sind zwar darauf ausgelegt, locker einen kompletten Abend mit allen Zyklen (inklusive Late Night und sonstigen Arrangements versteht sich) durchzuhalten, aber mit dem steigenden Alter kann es hier natürlich immer auch einmal unerwartete Ereignisse geben. Nicht zu vergessen, das komplette Fahrsystem war damals noch ein Prototyp.

Nun unterhielten wir uns ein wenig über das Franchise-System des EATRENALIN. Wer es nicht weiß, der Europa-Park plant, das EATRENALIN weltweit als Lizenz an eigenständige Unternehmer zu verkaufen, und sucht dafür weltweit nicht nur Investoren, sondern auch geeignete Standorte. So ist eine der eher schwierigen Voraussetzungen, dass das Gebäude um die 2000 qm groß sein muss und eine Deckenhöhe von mindestens sechs Metern benötigt - so etwas findet man in den möglichen Hotspots, z.B. Innenstädten großer Metropolen, gar nicht so einfach. Noch schwieriger ist es natürlich, passendes Bauland in dieser Lage zu finden. Das EATRENALIN lockt hierbei allerdings mit traumhaften Umsatzzielen, so wären 30 Millionen Euro im Jahr prognostiziert (laut Thomas Mack im vorangehenden Vortrag), dieser Wert ließe sich durch Zusatzangebote wie Lunch oder sogar Frühstück erweitern. Wer weiß, vielleicht kann man eines Tages am Standort in Rust auch zum Brunch gehen?

Auch interessierte mich das Geschirr, da pro Abend immerhin stolze 1920 Portionen aktuell zubereitet werden - 192 Gäste à 10 Gänge. Mittlerweile habe man genug Geschirr für einen kompletten Abend, ohne hierbei zwischendurch abspülen zu müssen. Das komplette Geschirr ist off the shelf, bedeutet, dass es keine Sonderanfertigungen sind, sondern irgendwo auf der Welt so in Produktkatalogen bestellbar ist. Hierbei wurde natürlich darauf geachtet, dass der Einkauf international erfolgt und man den Teller unter Umständen nicht direkt im nächsten lokalen Möbelhaus findet. Die Dim-Sum-Körbchen aus dem Raum Umami werden hierfür als Beispiel ganz authentisch direkt in Japan eingekauft. Dies hat einen entscheidenden Vorteil in Bezug auf das Franchise-System, bei welchem man den Kunden dann direkt die passenden Einkaufskataloge zur Hand reichen kann.

Nachdem unsere Gruppe (16 Personen) nun vollständig war, betraten wir den Eingangsbereich des EATRENALIN. Am Empfang erhält jeder Gast eine kleine Glaskugel (Farbe variiert, z.B. rubinrot), welche dem jeweiligen Zeitslot entspricht. Nach einem Empfang an der Minibar, meist auch mit Gruß aus der Küche, ändert sich irgendwann die Beleuchtung der Lounge. Ändert sie sich zu rubinrot, ist dies das Zeichen für die entsprechende Gruppe, ihre Reise nun zu starten.

Im Raum Waterfall erfolgt eine Begrüßung im kleineren Kreis. Am Ende befinden sich links und rechts zwei Türen, an deren Seiten eine Sitzordnung für den Abend projiziert wird, ähnlich dem System im Voletarium, hier allerdings zweimal mit nur acht Personen. Wie praktisch, dass man hierfür die Vornamen der Gäste bereits mit der Buchung erfahren hat.

Im nächsten Raum namens Discovery steht man nun entlang der Wand auf seiner Zahl. In der Mitte des Raumes liegt ein riesiges Tuch über den Floating Chairs. In einer kleinen Szene, man könnte es auch als Zeremonie bezeichnen, lichtet sich das Tuch, schwebt an die Decke und gibt die Sitzplätze frei. Nach dem Boarding kann die Reise in den nächsten Raum beginnen.

Der Name Ocean erklärt ziemlich gut, was im folgenden Raum alle Reisenden erwartet. Der erste Gang versteckte sich hierbei übrigens die ganze Zeit im kleinen Beistelltisch eines jeden Floating Chair.

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Im nachfolgenden Raum Taste wird man von beeindruckenden Animationen an der Decke empfangen, welche sich auf die vier verschiedenen Geschmacksrichtungen abstimmen, die man hier serviert. Diese werden in einer Art Schatulle präsentiert, die von innen sogar dem Segment entsprechend illuminiert ist.

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Weiter geht es in den Raum Umami. Dass unsere Zunge neben süß, sauer, bitter und salzig auch diesen fünften Geschmackssinn wahrnehmen kann, sollte eigentlich bekannt sein. Doch wie schmeckt dies nun genau? Dies finden wir dort heraus! Der Raum ist im japanischen Stil gestaltet, in der Mitte hängt ein riesiger Gong. Wie gerne würden wir diesen doch nur einmal hören ... oh! Plötzlich steht Thomas Mack mit einem riesigen Schlägel (der Stock, mit dem man draufhaut) vor der Metallscheibe und schlägt damit einmal beherzt darauf ein. Das nennen wir mal einen gelungenen Auftritt! Schon muss Thomas aber auch schon wieder weiter, die nachfolgende Gruppe muss immerhin auch noch überrascht werden!

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Für die nachfolgende Szene hat man die Floating Chairs dann doch noch für uns in Betrieb genommen. Verraten wird dazu nichts, zu so viel: Es gibt einen versteckten Kühlschrank, der nur zu besonderen Anlässen, aber mit Sicherheit nicht immer, geöffnet wird.

Nun sind wir im Raum Universe, an welchem die Floating Chairs in Vierergruppen an Tischen sitzen. Haben wir eigentlich schon Lina vorgestellt? Sie ist ein virtuelles Wesen, das uns auf unserer Reise begleitet. Sie kann Deutsch, Englisch und Französisch. Dies wird nach den besten Möglichkeiten auf die Gastgruppen abgestimmt, damit jeder das Erlebnis natürlich in seiner Muttersprache erlebt. Wundert euch also nicht, falls das Team des EATRENALIN vor eurem Besuch womöglich darum bittet, ob man den Zeitslot ein wenig nach vorne oder hinten verschieben darf. Meist werden erst die deutschen Slots abgefertigt, und die letzten beiden Slots eines jeden Abends laufen auf französisch. Dies liegt daran, dass die Franzosen scheinbar eher spät zu Abend essen. Die englische Sprachausgabe gibt es nur auf Anfrage, weil man natürlich erst einmal eine Gruppe dafür zusammenstellen muss. Aber auch dies scheint das Team des EATRENALIN mit geschicktem Umbuchen realisieren zu können.

Aus geheimen Umständen (ihr müsst es schon selbst erleben) geht die Reise in den letzten Raum, Incarnation. In diesem transformiert unsere Begleitung Lina in eine lebendige Gestalt, dies wird von allerhand Spezialeffekten sowie dem Dessert begleitet. Aufgrund von Wartungsarbeiten konnten wir leider nur den Videoclip sehen, wobei dies schon wieder etwas untertrieben ist. Diese Szene rührt wirklich und zeigt, wie glücklich sich jeder doch schätzen kann in seinem Leben. Bei unserer Gruppe waren auch einige Vertreter eines großen japanischen Freizeitpark dabei, diese waren trotz leichter Sprachbarriere den Tränen nahe. Es war wirklich wunderschön!

Im Anschluss verlässt man die Floating Chairs leider schon wieder, bevor es mit einer Art Aufzug in die exklusive Bar geht. Diese wirkt für theoretische 192 Personen etwas klein. Auf meine Nachfrage hin wurde dann allerdings erklärt, dass man eine Tür zum Eingangsbereich nebenan (der Begrüßungslounge) öffnen kann, sobald die letzte Gruppe ihre Reise begonnen hat. Die Beleuchtung wird angeglichen, und schon ist die Bar fast doppelt so groß. Gut gelöst!

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Nun endete unsere Führung leider auch schon. Die Küche, die Technikebene sowie der Kontrollraum bleiben weiterhin ein gut gehütetes Geheimnis, aber wer weiß, vielleicht wäre dies im Rahmen eines Fantreffens ja einmal eine Option?

Vielen Dank an Thomas Mack für die spontane Einladung in das EATRENALIN!
Vielen Dank an unseren Guide, der uns stets mit interessanten Informationen versorgte und die 90 Minuten wie im Flug vergehen ließen.
Vielen Dank an das Team im Hintergrund, welches für uns die Szenen (sowie manchmal auf einige Türen) auf einen Funkspruch hin ausgelöst hat.
Vielen Dank an die IAAPA und das Team dahinter für die Einladung zu ihrer Veranstaltung, ohne welche dieser Bericht kaum möglich gewesen wäre.
Vielen Dank an den Europa-Park sowie Mack Rides, welche die IAAPA Honors 2025 mit tatkräftiger Unterstützung als Gastgeber sowie Sponsor so toll realisiert haben.
Vielen Dank zuletzt auch an Nadine für die Fotos in diesem Bericht, welche im regulären Betrieb (in Absprache mit dem Personal) aufgenommen wurden.

Weitere EDUTours im Rahmen der IAAPA Honors 2025: (erscheint in Kürze)

eatX by Mack Rides:
viewtopic.php?t=12341

Übrigens:
Mitschnitte der anderen EDUTours findet ihr auch auf unserem Instagram-Profil, schaut dafür in den Highlights nach Honors 🏅 2025 und IAAPA EDUTour.
Hier geht’s direkt dort hin:
https://www.instagram.com/epboard_offic ... Y2dWx4eA==
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Beitrag Re: Backstage im EATRENALIN | IAAPA Honors EDUTour »

Vielen Dank für diesen Bericht.
Das EATRENALIN würde mich schon mal reizen, aber das bleibt vor erst nur ein Traum. Genauso, wie ich gerne mal ein paar andere Restaurants in meinem Wohnort ausprobieren möchte 😉

Aber als Franchise mit den räumlichen Anforderungen wird schon spannend.
Vermutlich könnte so etwas am ehesten in Dubai oder einem anderen Wüstenstaat entstehen. Oder vielleicht irgendwo in USA.

Ich glaube eher weniger daran, dass man in Paris, London oder Tokio in Innenstadtlage so etwas einrichten kann.

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